Roman Pichler (links), mit Leib und Seele seit vielen Jahren Imker-Ortsobmann in Tarsch, wurde mit dem Verdienstabzeichen in Bronze des Imkerbundes ausgezeichnet; rechts im Bild Bundesobmann Engelbert Pohl, in der Mitte Bezirksobmann Konrad Tscholl.

Varroamilbe stutzt den Imkern die Flügel

Publiziert in 6 / 2012 - Erschienen am 15. Februar 2012
Tschars - Die explosionsartige Ausbreitung der Varroamilbe im Vorjahr macht auch den Im­kerinnen und Imkern des Bezirks Untervinschgau im Süd­tiroler Imkerbund zu schaffen. „Wir dürfen die Flinte aber nicht ins Korn werfen, sondern müssen zusammenstehen, bisherige Bekämpfungsmethoden umstellen, uns gut über diesen Parasiten informieren und immer auch den gesunden Hausverstand walten lassen.“ Dies waren die Kernaussagen des Bezirks­obmannes Konrad Tscholl, des Bundesobmannes Engelbert Pohl und des Wanderlehrers Andreas Platzer bei der gut besuchten Jahreshauptversammlung am vergangenen Sonntag im Josef-Maschler-Haus in Tschars. Von der Ernte her war das Jahr 2011 für die derzeit 322 Mitglieder der 10 Ortsgruppen im Bezirk kein schlechtes Honigjahr. „Allerdings wurden ca. 40% der 4.724 Bienenvölker ab September von der Varroamilbe ausgemerzt,“ resümierte Konrad Tscholl. Zurück zu führen seien diese Ausfälle vor allem auf das außergewöhnlich warme Frühjahr und die entsprechend starke Entwicklung der Vegetation. „Das Jahr 2011 war seit meinem Antritt als Obmann das bisher schwierigste und turbulenteste,“ sagte Engelbert Pohl, „und weitere schwierige Jahre stehen uns bevor.“ Dass einige Südtiroler Verbandsmitglieder Anzeige gegen die Verwendung bestimmter Varroa-Bekämpfungsmittel erstattet haben, verurteilte Pohl: „Diese Mittel sind unbedenklich und dürfen außer in Italien überall verwendet werden.“ Nun müsse man aber eine neue Richtung einschlagen und sich auf den fachgerechten Einsatz der gesetzlich zugelassenen Mittel Api-Bioxal und ApiLifeVar konzentrieren. Wie man diese Mittel richtig einsetzt, ist Gegenstand mehrerer Kurse und Vorträge, die der Bezirk organisiert. „Obwohl alles, was mit den ­Bienen und der Imkerei zu tun hat, zu fast 100% positive Sachen sind, gibt es leider auch negative Seiten,“ bedauerte Pohl, „aber wir werden auch dieses Tief überwinden.“ Bienenkrankheiten wurden im ­Untervinschgau 2011 keine ­festgestellt. Im Obervinschgau hingegen wurden Fälle von Faulbrut gemeldet. „Um größere Schäden zu vermeiden, müsst ihr genau schauen, von wo die Völker, die ihr kauft, herkommen,“ appellierte Andreas Platzer an die Imker und Imkerinnen. Dank zollte Konrad Tscholl den Ortsgruppen und den Mitarbeitern im Bezirksausschuss für ihren Einsatz. Einen besonderen Dank sprach er der VI.P für die jährlichen Beiträge aus sowie für die Bereitstellung von Räumen am Sitz der VI.P. Zu den ­Ehrengästen der Versammlung gehörten u.a. der Landtagsabgeordnete Arnold Schuler und der Ehrenbundesobmann Hubert Ausserer. Schuler sprach den Imker/innen Mut zu und verwies auf die Bedeutung der Imkerei für den Obstbau. Auch Ehrungen langjähriger Mitglieder wurden vorgenommen. Mitglieder seit 25 Jahren sind Klaus Pirhofer und Stefan Pirhofer (beide Tarsch), Herbert Kuntner (Tschengls), Paul Alber (Eyrs), Ferdinand Prantl und ­Alois Prantl (beide Naturns), ­Alois Santer (Schnals), Walter Kofler (Kastelbell) sowie Rudolf Maringgele (Kastelbell). Anna Pircher (Kastelbell), Anton Mantinger (Latsch), Rudolf Schönthaler (Schlanders) und Thomas Spechtenhauser (Tschengls) sind seit 35 Jahren Mitglieder.
Josef Laner
Josef Laner

Diese Seite verwendet Cookies für funktionale und analytische Zwecke. Lesen Sie unsere Cookie-Richtlinien für weitere Informationen. Durch die Nutzung dieser Website erklären Sie sich damit einverstanden.