Ein Teil der Vertreter der „Freunde des Krankenhauses Schlanders“ beim Vorbereitungstreffen für die Mahnwache am 28. Oktober.

Mahnwache für „Inser Spitol“

Publiziert in 37 / 2015 - Erschienen am 21. Oktober 2015
Die Vinschger Bevölkerung steht auf. Alles bereit für ein starkes Zeichen am 28. Oktober. Schlanders - „Die Unsicherheit und Ungewissheit sind groß. Man weiß nicht, wohin es geht.“ So brachten Primar Anton Theiner und die Vize-Primarin Susanne Pragal kürzlich bei einem Treffen der „Freunde des Krankenhauses Schlanders“ im Gasthaus „Schwarzer Adler“ in Schlanders die derzeitige Stimmung im Krankenhaus auf den Punkt. Wird die Reform, wie sie zurzeit angedacht ist, umgesetzt, sei eine weitere Schwächung des Krankenhauses Schlanders zu befürchten. Pragal: „Man kann hier bei uns fast nichts mehr streichen.“ Theiner sprach auch den Fachärztemangel an: „Aufgrund der Situation, in der wir uns derzeit befinden, können wir eventuellen Bewerbern gegenüber keine verbindlichen Zusagen machen.“ Weil einem Großteil der Bevölkerung die ganze Dramatik rund um die Lage der so genannten kleinen Krankenhäuser nicht so richtig bewusst sei, wird nun ein starkes Zeichen gesetzt, und zwar mit einer großen Mahnwache am Mittwoch, 28. Oktober, um 20 Uhr vor dem Krankenhaus in Schlanders. Die Mahnwache wird in Schlanders sowie in Innichen und Sterzing zeitgleich organisiert. Unter dem Motto „Inser ­Spitol“ soll ein kräftiges Signal an die Adresse der Politik und des Gesundheitsbetriebes ausgesendet werden. Die Botschaft lautet: die Krankenhäuser in den peripheren Tälern sind für den ländlichen Raum unverzichtbar. Mitgetragen wird die Mahnwache in Schlanders auf sehr breiter Basis. Die Hauptforderung, die beim Treffen der „Freunde des Krankenhauses“ von Vertreterinnen und Vertretern vieler Verbände und Vereine erhoben wurde, lautet: Alle derzeitigen Abteilungen und Dienste im Schlanderser Krankenhaus müssen erhalten bleiben. Es müssen endlich klare Entscheidungen gefällt werden. Die schon seit einiger Zeit vorherrschende, schlechte Stimmung unter der Ärzteschaft, den Mitarbeitern, den Patienten sowie der Bevölkerung müsse endlich ein Ende finden. Auch teils harsche Kritik an Landesrätin Martha Stocker, Generaldirektor Thomas ­Schael und Sanitätsdirektor Oswald Mair wurde laut. Vom KVW, dem Katholischen Familienverband und den Feuerwehren wird die Mahnwache in Schlanders ebenso mitgetragen wie von den Bäuerinnen im gesamten Bezirk, den Kaufleuten und Dienstleistern, dem HGV, der Tourismusbranche insgesamt, den Handwerkern, dem Bauernbund, den Sportvereinen, den Schützen, dem Seniorenrat Schlanders, dem ELKI, dem VKE, von Schlanders Marketing sowie von vielen weiteren Vereinen, ­Organisationen und auch Privatpersonen. Große Reden werden bei der ­Mahnwache nicht geschwungen. Im Gegenteil: die Vinschger werden ihr Signal schweigend und mit Kerzen und Laternen in der Hand aussenden. Die Teilnahme an der ­Mahnwache wird auch als Gradmesser dafür gewertet werden, wie wichtig den Vinschgern ihr Krankenhaus ist. sepp
Josef Laner
Josef Laner

Diese Seite verwendet Cookies für funktionale und analytische Zwecke. Lesen Sie unsere Cookie-Richtlinien für weitere Informationen. Durch die Nutzung dieser Website erklären Sie sich damit einverstanden.