Im Bild (v.l.): Günther Bauer, Erich Donà, Georg Hillebrandt, Patient Siegfried Weissenhorn und Referent Franz Christanell.

Was macht einen kompetenten Physiotherapeuten aus?

Publiziert in 5 / 2017 - Erschienen am 15. Februar 2017
Naturns - Diese Frage stand im Mittelpunkt des 7. interdisziplinären Treffens zwischen dem Physiotherapeuten Franz Christanell und den Ärzten von Naturns und Umgebung. Das Treffen fand am 19. Jänner statt. Christanell verwies darauf, dass es mittlerweile sehr viele Angebote im Gesundheitsbereich gibt, so dass die Transparenz darunter leiden könnte. Zu wem soll man gehen, wenn man diese oder jene Beschwerde am Bewegungs­apparat hat? Um diese Frage zu beantworten, hatte Christanell einen Patienten mit konkreten Beschwerden im Bereich Hüfte und Rücken eingeladen, an dem er eine therapeutische Untersuchung mit anschließender Behandlung durchführte. Nach der Behandlung waren sich alle einig, dass ein guter Physiotherapeut zuerst einmal eine genaue manuelle Untersuchung mit Gespräch durchführen muss, damit man möglichst nahe an die Ursache des Problems herankommt und diese gezielt behandeln kann. Weiteres sollte man sich nicht zu viel auf diagnostische Röntgen- oder MRT Bilder verlassen, denn diese könnten auch zu einer falschen Diagnose führen. Geschehen ist das z.B. bei diesem Patienten, der aufgrund eines Hüftröntgens eine Hüftarthrose diagnostiziert bekam. Christanell: „Sicher hat dieser Patient eine Abnutzung im Hüftgelenk, doch hat die therapeutisch manuelle Untersuchung ergeben, dass sein Schmerz mit großer Wahrscheinlichkeit nicht von der Abnutzung des Gelenkes stammt, sondern vor allem muskuläre Ursachen hat. Ein guter Physiotherapeut soll den Patienten genau über sein Problem aufklären und ihn zur Eigenverantwortung er­ziehen.“ Wissenschaftliche Studien würden nach wie vor bestätigen, dass gezielte aktive Haltungs-, Kraft- und Bewegungsübungen langfristig den besten Erfolg bei Beschwerden am Bewegungs­apparat bringen. Laut Christanell sollte keiner eine Physiotherapie beenden, ohne 2 bis 3 gezielte Übungen als Heimprogramm mitzubekommen, die bereits gemeinsam in der Therapie erarbeitet worden sind. Einig waren sich abschließend alle darin, dass durch eine qualititativ hochwertige Physiotherapie Kosten eingespart und Hausärzte entlastet werden können. red
Redaktion

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