Gerechtigkeit

Publiziert in 6 / 2017 - Erschienen am 22. Februar 2017
Vor dem Gesetz sind alle gleich. Obwohl dieser Satz in fast jedem Gerichtssaal zu lesen ist, heißt das noch lange nicht, dass es auch tatsächlich so ist. Wir haben es wohl eher mit einem Wunsch zu tun. Vor dem Gesetz sind bei weitem nicht alle gleich. Auch wenn dem so wäre, würde das noch lange nicht bedeuten, dass vor Gericht Gerechtigkeit geschaffen wird. Es wird nur Recht gesprochen. Dass es Gesetz, Recht und Gericht überhaupt braucht, ist darauf zurückzuführen, dass es im menschlichen Miteinander oft sehr ungerecht zugeht. Es sind zum Beispiel jene zu schützen, die zwar das Recht auf ihrer Seite haben, aber vom „Recht des Stärkeren“ übermannt werden. Die Stärkeren sind längst nicht mehr jene, die mit Fäusten oder Waffen gegen Schwache vorgehen. Die Stärkeren von heute haben viel subtilere Methoden entwickelt, um zu ihrem „Recht“ zu kommen. Unter diesem ist das zu verstehen, was auch die Stärkeren von früher verfolgten: Geld, Reichtum, Macht, Einfluss. Die viel zitierte Schere zwischen Arm und Reich klafft immer weiter auseinander. Auf der ganzen Welt. Nicht nur am Tag der sozialen Gerechtigkeit, der seit 2009 immer am 20. Februar begangen wird, sollten sich in erster Linie politische Verantwortungsträger mit bestimmten Fragen auseinander setzen. Auch bei uns in Südtirol. Denn soziale Ungerechtigkeit ist vielerorts anzutreffen. Sie kann unter anderem auch in Armut ausarten. Und diese wird dann nicht selten versteckt. redaktion@dervinschger.it
Josef Laner
Josef Laner

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