Die Fläche, auf dem sich der Hotel- und Restaurantbetrieb „Maria Theresia“ befindet, wird in ein Mischgebiet M3 (Wohnungen und Geschäftsflächen) umgewandelt.

„Das tut uns allen sehr leid“

Aus Hotel-Restaurant „Maria Theresia“ wird Mischgebiet. 

Publiziert in 9 / 2023 - Erschienen am 9. Mai 2023

Schlanders - „Das Schicksal des Hotel- und Restaurantbetriebes ‚Maria Theresia’ ist vorgezeichnet. Der Betrieb wird uns leider verloren gehen.“ Es waren klare Worte, die Bürgermeister Dieter Pinggera bei der Gemeinderatssitzung am 27. April vorausschickte, als der Antrag der „Tappeiner Norbert & Co. KG“ für eine Umwandlung einer Fläche von 1.850 Quadratmetern von Landwirtschaftsgebiet in Mischgebiet M3 zur Behandlung anstand. Die Änderung betrifft die Fläche an der Staatsstraße, auf der sich das traditionsreiche Hotel-Restaurant „Maria Theresia“ befindet. „Wir alle wissen, welchen Stellenwert dieser Betrieb für unsere Gemeinde und darüber hinaus hat und es tut uns allen sehr leid, dass es trotz aller Bemühungen und intensiver Gespräche nicht gerettet werden kann“, sagte der Bürgermeister. Man habe nicht nur vergeblich nach Käufern aus dem Tourismussektor Ausschau gehalten, sondern auch mit Vertretern des HGV und anderen Interessensgruppen Gespräche geführt, doch es hätten sich keine Lösungen ergeben. Mit „viel Bauchweh“ sei man auch mit der Landeskommission für Raum und Landschaft in die Diskussion getreten, um die „nicht einfache Operation“ abwickeln zu können. Man habe gemeinsam mit Ingenieur Siegfried Pohl verschiedenste Lösungsmöglichkeiten durchgespielt. Der Vorschlag, auch die Parkplätze miteinzubeziehen, sei bei der Landeskommission auf Ablehnung gestoßen, denn die Parkflächen liegen außerhalb des Siedlungsgebietes und über eine eventuelle Miteinbeziehung sollte im Zuge der Festlegung der Siedlungsgrenzen befunden werden, wie dies im Rahmen der Erstellung des Gemeindeentwicklungsprogramms vorgesehen ist. Empfohlen hat die Landeskommission der Gemeinde hingegen, die hohe Baudichte (3,68 Kubikmeter pro Quadratmeter) beizubehalten. Wie Dominik Stecher von der Abteilung Raumordnung und Bauwesen ausführte, befindet sich die umzuwidmende Fläche innerhalb des Siedlungsgebietes. Im Zusammenhang mit dem ersten Bebauungsvorschlag, wie er der Gemeindekommission für Raum und Landschaft vorgelegt wurde, habe es viele Unstimmigkeiten gegeben. Stecher sowie auch der Bürgermeister wiesen darauf hin, dass für das Mischgebiet (Wohnungen und Geschäftsflächen) ein Durchführungsplan sowie ein neuer Bebauungsplan vorzulegen seien. Dieter Pinggera: „Die Flächenumwidmung, die heute auf der Tagesordnung steht, ist nur der erste Schritt. Der Durchführungsplan und der Bebauungsplan werden dem Gemeinderat zu einem späteren Zeitpunkt zur Behandlung vorgelegt.“ Für Mischgebiete ist vorgesehen, dass 60% für den geförderten Wohnbau zu reservieren sind, wobei laut Pinggera die neuen Wohnbau-Bestimmungen, sprich Wohnbau mit Preisdeckelung, zur Anwendung kommen. Bei der Diskussion wurde mehrfach bedauert, dass der Weiterbestand des Hotel- und Restaurant-Betriebes, wo u.a. täglich Dutzende Arbeiter und Angestellte zu Mittag essen, nicht gesichert werde könne. Unmissverständlich dementiert hat der Bürgermeister, dass irgendwelche Spekulationen hinter der Umwidmung stünden. Dem Antrag der Umwidmung wurde am Ende mit breiter Mehrheit zugestimmt. Franz Winkler stimmte mit Nein, Manuel Trojer und Simone Koppmann enthielten sich der Stimme. „Wer glaubt, den Betrieb retten zu können, indem die Umwidmung abgelehnt wird, irrt sich“, hatte der Bürgermeister vorausgeschickt.

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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