Doppelte Zeche 

Publiziert in 39 / 2017 - Erschienen am 14. November 2017

Die UN-Klimakonferenz in Bonn steuert auf ihren Höhepunkt zu. Spätestens am 17. November werden wir erfahren, was getan werden sollte, könnte und müsste, um die globale Erwärmung einzubremsen. Auf solchen Konferenzen wird viel diskutiert, gewarnt und gemahnt. Was am Ende herauskommt, sind meistens schön formulierte Ziele, feierlich unterzeichnete Vereinbarungen und Versprechungen. Bei der Umsetzung allerdings wird es auch dieses Mal hapern. Dabei wäre es höchst an der Zeit, tatsächlich etwas zu tun. Nicht, um die Lage zu verbessern, sondern um eine noch schlimmere Entwicklung zu verhindern. Es gibt mittlerweile keine Zweifel mehr daran, dass es der Mensch ist, der wesentlich zur Erderwärmung beiträgt. Hand in Hand mit der Industrialisierung wuchsen auch die Treibhausgasemissionen. Die Folgen sind steigende Meeresspiegel, Gletscherschmelze, Flüchtlingsströme, Artensterben. Wie es kürzlich bei einer wissenschaftlichen Weiterbildungsveranstaltung im MUSE (Museum für Wissenschaft) in Trient hieß, würde die Erwärmung auch dann weiter steigen, wenn ab sofort keine Abgase mehr ausgestoßen würden. Trotz aller Anstrengungen würde es im besten Fall nur gelingen, die Erwärmung einzubremsen. Das sind wahrlich keine guten Aussichten für die kommenden Generationen. Am meisten treffen wird die Erwärmung die südliche Halbkugel. Also genau jenen Teil der Erde, der am wenigsten dazu beigetragen hat, dass uns allen das Wasser bis zum Hals steht.

Josef Laner
Josef Laner

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