Ein paar Zahlen

Publiziert in 36 / 2017 - Erschienen am 24. Oktober 2017

Fast ein Jahr ist es her, als Renzi mit dem Verfassungsreferendum scheiterte. Aus dem Vorhaben, den Senat zu verkleinern, wurde nichts. Die Reform ist schon längst Schnee von gestern. Es stört niemanden mehr, dass weiterhin 315 gewählte Vertreter im Senat sitzen werden. Und dass es weiterhin der Steuerzahler ist, der für das „Wohl“ der Senatoren sorgen wird, sowie auch für jenes von 630 Kammerabgeordneten. Es fällt einem manchmal schwer zu glauben, dass bestimmte Probleme trotz des „Einsatzes“ von fast 1.000 Mandataren, der Regierung und Heerscharen von Beamten einfach nicht in den Griff zu kriegen sind. Hierzu nur eine Zahl: In Italien sind derzeit über 35% der Jugendlichen ohne Arbeit. Nicht gesunken sind auch die Staatsschulden. Der Schuldenberg wuchs in den letzten 10 Jahren von 1.605 auf über 2.259 Milliarden Euro. Um eine Ahnung zu bekommen was das heißt, stelle man sich vor, dass das Gesamt­volumen des Südtiroler Landeshaushaltes 2018 ca. 5,9 Mrd. Euro betragen wird. Und weil wir schon bei den Milliarden sind: in Italien werden jährlich ca. 208 Mrd. am Fiskus vorbei erwirtschaftet. Den Löwenanteil stellen niedrige Steuererklärungen und Schwarzarbeit. Drogenhandel, Prostitution, Schmuggel und weitere „Branchen“ schlagen immerhin mit ca.18 Mrd. zu Buche. Kein Wunder, dass wieder einmal alle Parteien zum „Aufräumen“ aufrufen. Die Frage ist nur: tun sie es zum Wohl der Bevölkerung oder nur deshalb, weil 2018 gewählt wird?

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Josef Laner
Josef Laner

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