Es hat ganz schön gekracht

Publiziert in 36 / 2018 - Erschienen am 23. Oktober 2018

Die Etsch fließt immer noch abwärts und die Kirchtürme stehen auch noch. Sonst aber hat es auch die Wählerschaft im Vinschgau am 21. Oktober ganz schön krachen lassen. Die SVP-Listenstimmen sanken von 11.854 im Jahr 2013 auf 10.113. Ein Teil der SVP-Stimmen dürfte zum Team Köllensperger gewandert sein, das auf Anhieb auf über 18% kam und mit 3.591 Listenstimmen zur zweitstärksten politischen Kraft im Tal wurde. Keine große Schwankung gab es bei der Süd-Tiroler Freiheit mit etwas mehr als 10 %. Kräftig abkassiert hat das Team wohl auch bei den Freiheitlichen, deren Listenstimmen-Anzahl von fast 5.000 auf unter 1.500 sank. Die Gründe für die politischen Umwälzungen im Tal und im ganzen Land sind vielschichtig. Sie rühren teilweise von Fehlern der Vergangenheit her. Die Sache mit den Politikerpensionen zum Beispiel liegt zwar schon Jahre zurück, ist in den Köpfen vieler aber noch frisch. Diese „Sache“ hat alle getroffen, auch die „aufpassende“ Opposition. Das landesweite Abspecken der Blauen und der STF lässt sich auch dahingehend interpretieren, dass es nicht der Doppel-Pass, nicht die Einwanderung und nicht die Volkstumspolitik sind, die als die vordringlichsten Anliegen gesehen werden. Viel wichtiger scheint es den Menschen zu sein, dass zum Beispiel offene Baustellen im Gesundheitswesen endlich und ernsthaft angegangen werden. In diesem Punkt hat die SVP in den vergangenen Jahren alles andere als geglänzt.

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Josef Laner
Josef Laner

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