Google weiß nicht alles
Kürzlich schickte mir ein Freund aus einem kleinen Ort in Brasilien über WhatsApp ein Foto, das einen etikettierten Südtiroler Apfel zeigt. Es ist in der globalisierten Welt nichts Neues, dass Waren über Ozeane und Kontinente geschifft oder geflogen werden. Neuer und viel gewaltiger sind die „digitalen“ Waren, die sekündlich über den Planeten fliegen. Fast alle von uns tragen die Welt mit sich herum. Wenn es irgendwo einen Anschlag gibt, ein Erdbeben oder sonst ein „schönes“ Ereignis, erfahren wir es sofort. Handy sei Dank. Das ist aber nur ein Bruchteil von dem, was die neue Art der Kommunikation geändert hat und noch ändern wird. Zum Positiven und zum Negativen. Der Kuchen ist sozusagen noch im Ofen. Kinder und Jugendliche wachsen mit dem Handy auf. Viele verschaffen sich im Netz eine zweite Welt, fernab von ihrer wirklichen Umgebung. Abgesehen von Cybermobbing, Betrügereien und weiteren Gefahren, wie sie vor allem soziale Netzwerke bergen, rüttelt die neue Kommunikation auch an den Grundfesten bisheriger Verständigungs- und Umgangsformen. Es ist ziemlich lange her, als es noch Leute gab, die von Haus zu Haus gingen, um die Nachricht vom Tod eines Mitbürgers zu überbringen. Mittlerweile kommt es vor, dass man sein Beileid über Facebook mitteilt. Irgendetwas scheint zwischen damals und heute verloren gegangen zu sein. Was das ist, weiß Google nicht.
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