Gutes so nah 

Publiziert in 15 / 2021 - Erschienen am 29. April 2021

Ausgestorbene Dorfkerne, in die Höhe schießende Arbeitslosigkeit, ein Vereinsleben vor dem Erliegen, weil Sponsorengelder fehlen. Düstere Zukunftsszenarien? Nicht unbedingt. Schon seit Jahren ist vor allem in ländlichen Breitengraden eine Entwicklung zu beobachten, die alles andere als optimal für den Wirtschaftskreislauf ist. In Zeiten der Coronavirus-Pandemie wird dies einmal mehr klar. Freilich, es mag bequem sein – und oft sogar günstiger – bei gewissen „Internetriesen“ von daheim aus zu bestellen. Aber: Nachhaltig ist das nicht. Nicht nur, dass kompetente Beratung hier meist fehlt, sondern man trägt auch seinen Teil dazu bei, dass Dorfkerne aussterben, Arbeitsplätze verloren gehen. Man macht sich somit mitschuldig. Jammern, dass „nichts los ist“ im Dorf, sollte man dann sein lassen. Zudem gilt es in der heutigen Zeit mehr denn je, lange Transportwege zu vermeiden, damit Energie zu sparen und die Umwelt zu schützen. Und: Der „Internetriese“ mit Sitz in irgendwelchen Steueroasen wird eher nicht den lokalen Sportverein und die heimische Musikkapelle unterstützen. Gründe genug, Aufrufe wie „lokal kaufen“ nicht nur als Floskeln zu betrachten. Denn Südtirol hat so einiges zu bieten. Es lohnt sich auf den heimischen Handel und auf lokale Produkte zu setzen, weil: Gutes ist oft so nah. 

Michael Andres
Michael Andres

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