„Neustart“ nicht verschlafen
Viel wird und wurde über den „Neustart“ nach dem Coronavirus gesprochen. Freilich, die Pandemie ist noch nicht vorbei. Dies ist den meisten Bürgern Südtirols klar. Die neugewonnenen Freiheiten werden genossen, an die auferlegten Regeln hält sich der Großteil hierzulande. Dies war auch in Zeiten des „Lockdowns“ so. Jedoch verwundert es nicht, dass Kritik immer lauter wird. Die Politik hat in den letzten Monaten erneut einiges an Kredit verspielt. Dabei muss man nicht nach Rom schauen. Dort läuft vieles falsch: Bürokratie, politische Grabenkämpfe und mehr behindern Italiens Neubeginn. Aber auch in Südtirol sieht das Corona-Zwischenzeugnis nicht gerade optimal aus - derzeit. Für die Regierung und für die Opposition, die wenig Sinnvolles in Krisenzeiten beigetragen hat. Vieles wurde von der Politik versprochen, wenig bisher umgesetzt. Von weiten Teilen der Wirtschaft, sei es Einzelhandel oder Handwerk, hagelte es scharfe Kritik. Hilfe habe es bisher kaum gegeben. Auch im Bereich der Familie wurden viele im Regen stehen gelassen. Die Absage des Sommerkindergartens seitens des Landes war so eine Hiobsbotschaft, Gemeinden und Verbände sprangen glücklicherweise in die Bresche. Nicht zuletzt erleben Vereine, Kulturschaffende und Künstler derzeit eine schwierige Zeit. Die Ungewissheit ist groß. Ein besseres Corona-Zeugnis für die Politik ist aber noch möglich, der „Neustart“ sollte jedoch nicht verschlafen werden.