Blick auf die Gletscher des Ortlergebietes (Trafoi)

5 neue Webcams im hochalpinen Gebiet

Publiziert in 35 / 2020 - Erschienen am 13. Oktober 2020

Vinschgau/ Südtirol - Ein innovatives Konzept zum grenzübergreifenden Gletschermonitoring unter besonderer Berücksichtigung der Anwenderorganisationen in den Bereichen Hydrologie, Naturgefahren, Wasser- und Energie-Wirtschaft, Landwirtschaft und Tourismus: Das wird im Interreg-Projekt „Glacier Inventory South Tyrol-Tyrol“ (GLISTT) erarbeitet, berichtet Roberto Dinale, der Direktor des Landesamtes für Hydrologie und Stauanlagen in der Agentur für Bevölkerungsschutz. In guter Zusammenarbeit mit den beteiligten Gemeinden und den an den verschiedenen Projektphasen und am Projektgenehmigungsverfahren beteiligten Stellen haben er und seine Mitarbeiter fünf neue Webcams zur Beobachtung hochalpiner Gebiete aufgestellt: mit Blick auf den Weißbrunnferner im Ultental, den Langenferner im Martelltal, den Oberen Ortlerferner in Trafoi, den Übeltalferner im Ridnauntal und den Rieserferner in Rein in Taufers. Installiert wurden Spiegelreflexkameras, die sich besonders für Landschaftsfotografie eignen. Die Kameras sind dafür ausgestattet, unter wechselnden und oft sehr rauen Wetterbedingungen qualitativ hochwertige Bilder zu liefern, erklärt Martin Pernter vom Amt für Meteorologie und Lawinenwarnung, das für die Technik im Zusammenhang mit Foto-Webkameras zuständig ist. Die Bilder werden alle 10 bis 30 Minuten aktualisiert und an den Provider für die Systemverwaltung und die Veröffentlichung der Bilder geschickt. Die für die Anlagen notwendigen Bauarbeiten wurden von Technikern und Experten der Agentur für Bevölkerungsschutz in Zusammenarbeit mit spezialisierten Südtiroler Unternehmen geplant und auf einer Meereshöhe zwischen 2.300 und 3.300 Metern umgesetzt. Für das Interreg-Projekt GLISTT werden die bestehenden Gletschermessprogramme in Südtirol und Tirol koordiniert und möglichst einheitlich fortgeführt. Außerdem werden die detaillierten, direkt gemessenen Daten an einzelnen Gletschern mit modernen Fernerkundungsdaten von allen Gletschern des Untersuchungsgebietes kombiniert, um ein ganzheitliches Bild der aktuellen Gletscheränderungen zu erhalten. Zudem wird durch die Integration neuartiger Satellitendaten mit hoher zeitlicher Wiederholungsrate ein operationelles Nahzeit-Monitoringverfahren entwickelt, das kontinuierlich Daten für Entscheidungsträger und Anwender in den betroffenen Bereichen liefert. Das Projekt GLISTT wird vom Kooperationsprogramm Interreg Italien-Österreich finanziert und ist Teil der Förderprogramme für den Zeitraum 2014-2020. Projektpartner ist neben der Universität Innsbruck und Eurac Research das Amt für Hydrologie und Stauanlagen in der Agentur für Bevölkerungsschutz. 

Redaktion

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