Die Installation „Carillon“ 2020 in der Pobitzer-Passage in Meran
Im Bild (v.l.): der Künstler Manfred Alois Mayr, die Komponistin Manuela Kerer und der Auftraggeber Ernst Pobitzer

„Carillon“ 2020

Publiziert in 29 / 2020 - Erschienen am 1. September 2020

Meran/Vinschgau - In der Pobitzer-Passage unter den Lauben in Meran hat der aus dem Vinschgau stammende Künstler Manfred Alois Mayr die großformatige Installation „Carillon“ 2020 kreiert. Über 10 Meter hoch beeindruckt das raumplastische Materialbild mit 41 Fundstücken aus Metall (Eisen, Aluminium, Rost, Nickel, Gold), die M. A. Mayr am Recyclinghof fand und zum Teil veredeln ließ. „Carillon“ 2020 entstand im Auftrag des gebürtigen Vinschgers Ernst Pobitzer und fasziniert nicht nur visuell, sondern ist auch ein programmierbares und live bespielbares Klang-Instrument. In der Tradition der Glockenspiele werden die insgesamt 41 Klangobjekte von Magnethämmern angeschlagen, die über eine Tastatur bespielt werden und ein völlig neues Klangerlebnis eröffnen. Die Komponistin Manuela Kerer hat für dieses neu entwickelte Instrument verschiedene Stücke komponiert, die nun täglich um 12 Uhr erklingen und sich im Wandel der Monate ändern. Zudem ertönt zu jeder vollen Stunde untertags ein Schlag. Die weitläufige Akustik der Pobitzer-Passage wird genutzt um aufzurütteln und den Zuhörer gleichzeitig in den Klang einzubinden. Die kürzlich erfolgte Premiere des Glockenspiels war trotz der Corona-Vorschriften erfolgreich und fand großen „Anklang“. Der Auftraggeber Ernst Pobitzer, der aus Schlanders stammt, hat mit seiner Privatinitiative einen wichtigen Beitrag für das kulturelle Leben in der Stadt Meran geleistet. Der Auftrag an Manfred Alois Mayr und Manuela Kerer gilt als positives Beispiel dafür, dass neuzeitliche Kunst und Musik für den öffentlichen Raum - sprich für die Allgemeinheit - auch ohne öffentliche Geldmittel finanziert werden können. Marion Piffer Damiani schreibt zu „Carillon“ 2020: „Die Anordnung der Objekte inspiriert sich andeutungsweise an der Systematik der Notenschrift und übersetzt sie ins Skulpturale. In der humorvollen konzipierten Mixtur der recycelten Objekte werden Hierarchien und herkömmliche Konnotationen wie ‚edel’ und ‚unedel’ zugunsten eines gesamtheitlichen Zusammenspiels aufgebrochen und in verschiedenen Tonwerken und wechselnden Interpretationen immer wieder neu zum Klingen gebracht.“

Redaktion

Diese Seite verwendet Cookies für funktionale und analytische Zwecke. Lesen Sie unsere Cookie-Richtlinien für weitere Informationen. Durch die Nutzung dieser Website erklären Sie sich damit einverstanden.