A.R. Hornbacher‘s Galerie ist Land Art, Installation und Kunst, die bewegt.
Der Künstler empfängt die Besucher streng nach Corona-Regeln.
Hornbacher vor der „Vogelscheuche“, 1999, Höhlenmalerei für „20 Jahre Arlberg-Tunnel“
Corona-aktuell: „Mein Kopf war infiziert. Ich musste die Pandemie verarbeiten.“

Das ganze Leben ist ein Kunstwerk

„70 Jahre A.R. Hornbacher“ kann noch bis Ende September bewundert und genossen werden. 

Publiziert in 31 / 2020 - Erschienen am 15. September 2020

Tieftal zwischen Latsch & Kastelbell - Besucher in seiner „Acker-Freiluft-Galerie“ empfängt er mit „Willkommen in meinem Paradies“. Zu ergänzen wäre „Mein Paradies ist meine Wies‘“. Arthur Rinner Hornbacher hat sich zum 70. Geburtstag in seiner geerbten Wies‘ Platz geschaffen und seine Position gegenüber den „Tellices“ – das wären seine Golden Delicious-Bäume – im Sinne des Wortes radikal geklärt. Er wollte vor allem sich beweisen, dass er mit 70 nicht nur Bäume ausreißen, sondern auch Schönes und Sehenswertes konstruieren kann und hat sich mit Frau Bernadette eine einmalige Freiluft-Galerie geschaffen. Zweireihig mit Plastikdach, Betonpfeilern und Bambusstäben, eben mit allem, was in einer geräumten Obstanlage übrig bleibt, 50 Meter lang, mit 250 Bildern und zahlreichen Schauobjekten bestückt. Er nennt sie seine Kinder. Dem Wetter habe er sich anvertraut Schicksalsergeben meinte er: „Ich hatte so viel Glück in meinem Leben, dass ich zum 70. etwas riskieren wollte. Wenn’s schief geht, dann war’s, weil ich 70 bin.“ Um vollständig Einblick in Arthurs 70 Lebensjahre zu bekommen, ist die Galerie 4 Mal zu durchgehen. Was für den Künstler und seine Frau eine Gewaltleistung war, sind für Besucher 200 Meter farbenprächtige Lebensgeschichte, Leidensgeschichte, Erfolgsgeschichte, Sittengeschichte, Dorfgeschichte und Ideengeschichte. Kurz und bündig zusammengefasst hat er die Ausstellung, die er sein „Curriculum“ nennt und die er selbst auch bewertet: „Freischaffender Künstler, 70-jährige Lehrzeit im In- und Ausland, Impressionen von Armut, Broterzeugung, über die 68er-Bewegung, Laster, menschliche Schwäche, zur Gosse, bis ins fünf Sterne Milieu. Seit meiner Sinneswahrnehmung sind Farben für mich wie Lebensmittel.“ Immerhin hat er diesseits und jenseits der Alpen 46 Ausstellungen bestritten. Zum 50. ist Arthur zum Nordkap gefahren. Zum 60. haben Wolken den geplanten Blick aufs Matterhorn verwehrt und er ist mit seiner Frau in der Stadt der Verliebten, in Venedig gelandet. Dem Arthur wünschen „der Vinschger“ und seine Leser noch viele, kreative Jahre und freuen sich auf den 80.

Günther Schöpf
Günther Schöpf

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