Entspannung nach überstandener Lesung: Josef Oberhollenzer, Sepp Mall, Birgit Unterholzner und Sabine Gruber (v.l.)

Literatur in der Herrenstube

Publiziert in 41 / 2018 - Erschienen am 27. November 2018

Tarsch - In der Herrenstube des historischen Gasthauses „Zum Riesen“ traf sich ein literarisches Quartett zum Lesefest der Südtiroler in der „Grazer Autorinnen Autoren Versammlung“. Zum Lesen eingeladen waren die in Wien lebende Sabine Gruber, diesmal als Lyrikerin, und der Ahrntaler Josef Oberhollenzer als Romanautor. Die Vorstellung und Einführung hatten Sepp Mall und Birgit Unterholzner, beide selbst Autoren, übernommen. Für die Organisation vor Ort waren Alexandra Dell‘Agnolo als Betreiberin des „Riesenwirts“, wie man in Tarsch sagt, und die Mitarbeiterinnen der Bibliothek Latsch mit Alma Köll und Sabina Pirhofer zuständig. Mall erinnerte das Publikum in der Herrenstube, dass Gruber und Oberhollenzer die bisher einzigen Südtiroler Autoren seien, die es zu einer Nominierung für den Deutschen Buchpreis gebracht hätten. In ihren Gedichten, zum Teil aus „Am Abgrund und im Himmel zuhause“, zum Teil unveröffentlicht, beschrieb Gruber in stimmigen Sprachbildern Schmerz, Verlust und Trauer. Verlust betraf auch die Hauptperson in Oberhollenzers Roman „Sültzrather“. Vitus Sültzrather war vom Baugerüst gestürzt und verbrachte seither sein Leben schreibend im Rollstuhl. Oberhollenzers Werk habe sich ihr erst nach und nach erschlossen, meinte Unterholzner. Einmal im Lesefluss habe sie aber „die Wucht des Romans“ erkannt.

Günther Schöpf
Günther Schöpf

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