Pfarrer Franz Messner (links) und P. Urban Stillhard
Orgelführung mit P. Urban
Die Bläsergruppe der Musikkapelle Katharinaberg (v.l.): Florian Müller (Obmann), Petra Trafoier Kneissl (Präsidentin des Pfarrgemeinderates), die Brüder Jonas und Samuel Kneissl sowie Charlotte Rainer (Kapellmeisterin)

Neue Töne aus altem Gehäuse

Gelungene Orgel-Restaurierung in Katharinaberg

Publiziert in 40 / 2019 - Erschienen am 19. November 2019

Katharinaberg - Nach mehrjähriger Vorarbeit und der gelungenen Umsetzung der Arbeiten war es am Sonntag, 10. November, soweit: die neu restaurierte Orgel in der Pfarrkirche St. Katharina in Katharinaberg konnte mit einem Festgottesdienst feierlich geweiht und ihrer Bestimmung übergeben werden. „Die Orgel ist ein tragendes Musikinstrument, nicht nur bei Gottesdiensten“, sagte Pfarrer Franz Messner, der den Festgottesdienst zusammen mit P. Urban Stillhard zelebrierte. Dieser bezeichnete die Orgel in seiner Predigt als eine Begleiterin auf dem Weg des Glaubens. Drei Botschaften richte die Orgel an die Gläubigen: „Sie ruft uns dazu auf, unseren Lebensstil dem Glauben anzupassen, sie lädt uns zu einer Verinnerlichung in der heutigen Zeit der Hektik ein und sie fordert uns auf, unseren Glauben zu leben und zu verkündigen.“

Rund 3.700 Arbeitsstunden

Rund 3.700 Arbeitsstunden hatte das Unternehmen „Orgelbau Kaufmann“ des Orgelbaumeisters Oswald Kaufmann aus Deutschnofen für den Bau und die Montage der neuen Orgel benötigt. Von den 685 Pfeifen sind 330 neue Pfeifen und 112 Holzpfeifen in der Orgel verbaut. Das Ziel des Orgelbaumeisters war es, „ein romantisches Instrument zu bauen, das auch dem Gehäusetyp und der Erbauerzeit entspricht, allerdings mit mechanischer Traktur, damit auch eine störungsfreie Funktion der Orgel über viele Jahre gewährleistet ist.“ Die Entscheidung, die Gehäusefront beizubehalten, war deshalb nahegelegen, weil sich das Gehäuse sehr schön im Kirchenraum einfügt. Auch mehrere schöne Register (Pfeifenreihen) wurden von der alten Orgel übernommen. Das alte, pneumatische Instrument aus dem Jahr 1911 hatte sich in einem desolaten Zustand befunden. Aus 9 Registern der alten Orgel sind nun 12 Register geworden.

Kein leichtes Unterfangen

Die Präsidentin des Pfarrgemeinderates, Petra Trafoier Kneissl, blickte auf die Geschichte der Restaurierung und die Finanzierung zurück. Es sei für eine kleine Pfarrei wie Katharinaberg kein Leichtes gewesen, eine Summe von insgesamt rund 180.000 Euro aufzubringen. Petra Trafoier dankte allen öffentlichen und privaten Geldgebern und Spendern: Land Südtirol (Kulturabteilung und Denkmalamt), Gemeinde Schnals, Laurin-Stiftung, Stiftung Südtiroler Sparkasse, Raiffeisenkasse Untervinschgau. Einen besonderen Dank für die Mitarbeit zollte sie Florian Müller (Obmann der Musikkapelle), Michl Grüner, der wertvolle Kontakte knüpfte, dem Organisten Dietmar Rainer sowie ihrem Mann Christoph und ihrem Schwiegervater Siegfried. Gedankt wurde auch allen, die zum Gelingen der feierlichen Orgelweihe beitragen haben, speziell dem Kirchenchor Schnals, der Bläsergruppe der Musikkapelle Katharinaberg und Stefan Gstrein (Musikschuldirektor und Mitglied der Orgel-Kommission), der an der restaurierten Orgel spielte.

Orgelführung und Umtrunk

Im Anschluss an den Gottesdienst konnten sich Interessierte von P. Urban in die Details der Arbeiten an der Orgel einführen lassen. Abgeschlossen wurde der Festtag mit einem gemeinsamen Umtrunk für alle. Im Widum standen nicht mehr gebrauchte Orgelpfeifen bereit, die gegen eine Spende abgegeben wurde. Zusätzlich zu den Arbeiten an der Orgel sind nämlich auch Maler-, Elektriker-, Glaser- und Tischlerarbeiten angefallen, „und daher gibt es noch offene Rechnungen, sodass wir noch immer auf Spenden seitens der Dorfbevölkerung angewiesen sind“, wie die Präsidentin des Pfarrgemeinderates erklärt hatte. Abgeschlossen hatte sie ihre Rede mit einem Zitat: „Die Orgel wird seit alters und zu Recht als die Königin der Instrumente bezeichnet, weil sie alle Töne der Schöpfung aufnimmt und die Fülle des menschlichen Empfindens zum Schwingen bringt.“

Josef Laner
Josef Laner

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