Das Interesse am Film „Bewegtes Leben – Prad in alten Filmen“ war außerordentlich groß.
Die mit der „Rostigen Kamera“ geehrten Filmemacher bzw. deren Angehörige.

Prad in alten Filmen

Erstaufführung einer besonderen Filmcollage. „Rostige Kamera“ für Amateurfilmer.

Publiziert in 42 / 2018 - Erschienen am 4. Dezember 2018

Prad - Zum Bersten voll war am 24. November der große Saal im Nationalparkhaus „aquaprad“ in Prad. Nicht wenige verfolgten die Erstaufführung der Filmcollage „Bewegtes Leben – Prad in alten Filmen“ im Stehen mit. Einen besonderen Gruß und ein großes Dankeschön richtete Bürgermeister Karl Bernhart einleitend im Namen der Filmfreunde Prad/Stilfs an die Hauptakteure, sprich die Filmer, die dem Landesamt für Film und Medien viel historisches Filmmaterial zur Verfügung gestellt hatten. Die Filmcollage - auch auf DVD erhältlich - ist ein gemeinsames Projekt der Filmfreunde Prad/Stilfs und des Amtes für Film und Medien. Entstanden ist der 80-minütige Film im Rahmen des Projektes „bewegtes Leben“. Mit diesem Projekt haben sich mehrere Institutionen des Landes Südtirol und des Bundeslandes Tirol zum Ziel gesetzt, das Kulturerbe Film zu sichern, vernetzen und öffentlich zugänglich zu machen. Besonders bedankt hat sich Karl Bernhart auch bei der Amtsdirektorin Barbara Weis, bei Christoph Mumelter (Schnitt und Technik) und bei Oscar La Rosa, der übrigens Prader Wurzeln hat. Ebenso gedankt wurde Alfons Paulmichl und Hanspeter Trafoier von der Heimatbühne Prad, den zwei Moderatoren im Film, Toni Bernhart, der die Moderations-Texte verfasst hat, sowie der Musikgruppe „Emissione“ und der Musikkapelle Prad für die musikalische Unterlegung des Films. Die filmische Zeitreise gewährt einen Einblick in viele unterschiedliche Geschehnisse in der Gemeinde Prad und teilweise darüber hinaus, und zwar im Zeitraum von den 1960-er Jahren bis herauf in die 1990-er Jahre. Brände, Muren und andere Naturkatastrophen können ebenso nacherlebt werden, wie das „Scheibmschlogn“, das „Zusslrennen“, die „Maschger“ und andere Prader Bräuche. Auch Sportveranstaltungen, Hochzeiten, Jubiläumsfeiern, festliche Empfänge, Prozessionen, Skisport auf dem Stilfser Joch und weitere Ereignisse haben die Amateurfilmer auf ihren Schmalfilmen festgehalten. Hinzu kommen besondere Leckerbissen, wie etwa Aufnahmen jenes Elefanten, der 1993 durch Agums zog, oder einer ganz besonderen Rallye-Fahrt auf dem Gelände der Prader Sand. Außerdem enthält die DVD auch kurze Ausschnitte von drei nunmehr historischen Spielfilmen, und zwar aus „Schatten der Freiheit“ von Ludwig Veith (1974), aus dem preisgekrönten Film „Delirium“ von Paul Thöni (1974) und aus „VIRUS“ von Roland Rieder (1989). Auch ein Gespräch mit Roland Rieder, Ludwig Veith und Rudolf Capone wurde für die DVD aufgezeichnet. Beim Publikum stieß die Filmcollage auf viel Zuspruch. Bei vielen wurden Erinnerungen wach. Erinnerungen an schöne und weniger schöne Ereignisse. Filme dieser Art tragen auch dazu bei, den jungen Menschen zu zeigen, woher sie kommen. Außerdem werden Werte vermittelt, Veränderungen veranschaulicht und das Bewusstsein für den Stellenwert lebendigen Brauchtums und gelebter Gemeinschaft gefördert. Im Anschluss an die Filmvorführung konnten die Filmer bzw. ihre Angehörigen einen besonderen Filmpreis entgegennehmen. In Prad ist es nicht der „Oscar“ oder der „Goldene Löwe“, sondern die „Rostige Kamera mit drei Ähren“. Hergestellt und gespendet wurden die Plaketten vom Unternehmen Gritsch Metall nach einem Entwurf von Thomas Wunderer. Für folgende Filmemacher stand Filmpreise bereit: Gustav Fahrner, Dietmar Gander, Herbert Gander, Walter Gander, Ambros Karner, Arthur Ortler, Alfred Ortler, Roland Rieder, Gerhard Schwarz und Hildegard Veith, Hartmann Veith, Ludwig Veith und Paul Thöni. Übergeben wurden die Preise von der Kulturreferentin Annegret Rück und dem Vize-BM Werner Egger. Auch die Vertreter des Landesamtes für Film und Medien, die Sponsoren, die Mitwirkenden beim Film-Projekt und auch BM Karl Bernhart bekamen „Rostige Kameras“. Der Bürgermeister hatte sich über Jahre hinweg mit viel Herzblut für das Filmprojekt eingesetzt. Er zeichnet zusammen mit Oscar La Rosa für die Koordination, Regie und Recherche verantwortlich. Übrigens: Seit 2012 bis jetzt haben die Filmfreunde nicht weniger als 27 Filmabende in Prad veranstaltet. 

Josef Laner
Josef Laner

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