Der Haupteingang des Pferderennplatzes erstrahlt im neuen Glanz, aber auf Teilen der Außenmauer sind weiterhin faschistische Parolen zu sehen - diese sollten noch vor dem "Großen Preis" verschwinden, meinen die JG-Vertreter Katharina Van Rossem und Philipp Krause sowie SVP Bezirksobmann Zeno Christanell.

Faschistische Parolen entfernen!

An diesem Sonntag schaut die Welt des Pferderennsports nach Südtirol: Mit dem "Großen Preis" von Meran findet eines der wichtigsten Hindernisrennen in Europa und somit ein Höhepunkt für die Kurstadt statt.

- Kein Ruhmesblatt dabei ist, dass an der Außenmauer der Rennbahn immer noch faschistische Parolen stehen. Auch wenn der Haupteingang derzeit auf Hochglanz gebracht wird, gibt es noch Teilstücke auf denen der Schriftzug deutlich zu erkennen ist. "Es ist verwunderlich, dass sich eine so weltoffene Stadt, die ja auch Kulturstadt werden möchte, auf diese Art präsentiert", meint die Junge Generation in der SVP. Der Leitspruch der Faschisten "CREDERE, OBBEDIRE, COMBATTERE" ("Glauben, Gehorchen, Kämpfen") wurde während der über 20-jährigen Diktatur von Benito Mussolini angebracht und hat somit einen klaren politischen Charakter. "Es wird also weiterhin eine Zeit verherrlicht, die für die Menschen in Europa und vor allem für uns Südtiroler, die unter zwei Diktaturen leiden mussten, sehr schlimm war. Diese historische Insensibilität dürfte eigentlich nicht sein", meinen JG-Bezirkschef Philipp Krause und seine Stellvertreterin Katharina Van Rossem. Auch Gäste aus dem In- und Ausland, die den Zusammenhang verstehen und sich mit der Geschichte etwas beschäftigen, werden über diese Leichtfertigkeit sehr überrascht sein.

"Der Pferdesport hat in Meran eine lange Tradition. Bereits ab 1896, also noch während der k.u.k.-Zeit, wurden hier Rennen ausgetragen. Deshalb ist die gelungene Wiederbelebung dieser Tradition sicherlich ein Erfolg und der "Große Preis" ein besonderes Highlight für Pferde- und in diesem Jahr sogar für Kamelfreunde", meint SVP Bezirksobmann Zeno Christanell. Er stimmt aber auch der JG zu: "In diese doch sehr kosmopolitische, offene Welt passt die kleingeistige und im Kontext auch menschenverachtende Propaganda der dunklen faschistischen Ideologien wirklich nicht hinein. Die Aufschrift hat auch überhaupt keinen architektonischen oder bauhistorischen Wert - auch eine Historisierung erscheint mir nicht sinnvoll“, meint der studierter Historiker. Die durchscheinenden Parolen sollten noch vor dem Sonntag einfach entfernt oder schnellstmöglich übermalt werden.

Die JG-Chefs Krause und Van Rossem sind sogar bereit notfalls selbst Hand an zu legen: "Wenn es die Stadt als Eigentümerin und die Verwaltungsgesellschaft "Merano Galopp" erlauben, organisieren wir einen Graffiti-Wettbewerb und gestalten die Außenmauer jung, frisch und bunt. So wie auch Meran sich präsentieren sollte."

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