Auf Ötzis Spuren

Publiziert in 19 / 2024 - Erschienen am 22. Oktober 2024

SCHNALS - Unlängst haben in Unser Frau im Schnalstal zum zwölften Mal die prähistorischen Meisterschaften stattgefunden: So standen die Europameisterschaften im prähistorischen Bogenschießen und Speerschleudern und die Weltmeisterschaft im Präzessions-Speerschleudern auf dem Programm. Mit dabei waren rund 80 Teilnehmer aus Deutschland, aus Österreich, aus der Schweiz und aus verschiedenen Regionen Italiens. Die Schnalser Bewerbe sind Teil von europaweit 30 und weltweit 100 Turnierterminen. Um die Ausrichtung des Turniers kümmert sich das archeoParc-Team. Die Bewerbe werden auf einem eigens dafür aufgebauten Zielscheiben-Parcours im Bodenwald in Unser Frau ausgetragen. „Wer an mindestens drei Wettbewerben teilnimmt, wird in die internationale Wertung aufgenommen“, erklärt Ernst Gamper, Kulturvermittler im archeoParc. Er koordinierte wie in den Jahren zuvor den Aufbau des Scheibenparcours und die Materialkontrolle laut Reglement des Europa- bzw. Weltkomitees. Die Schussgeräte des Wettbewerbs dürfen ausschließlich aus in der Steinzeit verwendeten Materialien gefertigt sein. „Die meisten Teilnehmer stellen Bogen, Pfeile, Speer und Speerschleuder selbst her.“ erzählt archeoParc-Leiterin Johanna Niederkofler, die 2012 die Wettbewerbsveranstaltung zusammen mit Ernst Gamper in Unser Frau initiiert hat.

„Dabei sein ist alles“

Das Motto „Dabei sein ist alles“ wird bei den Prähistorischen Meisterschaften großgeschrieben: Für die Interessierten, die kein wettbewerbstaugliches Schussgerät zuhause haben, gab es neben den Kategorien Herren, Damen und Kinder die nicht gewertete Kategorie „außer Konkurrenz“. Im Museumsgelände des archeoParc fanden jeweils im Anschluss an die Bewerbe die Siegerehrungen statt. Auch das Tagesprogramm für die Museumsbesucher war an den beiden Turniertagen angepasst an die Wettbewerbsveranstaltung: „Wer wollte, konnte in der Besucherwerkstatt aus Haselnussholz einen kleinen Modellbogen schnitzen und am Bogenschießstand Bogen schießen ausprobieren.“ erzählt Niederkofler. „Turnierteilnehmer und Besucher nutzen die Zeit zwischen den Bewerben zum Austausch“, so Niederkofler weiter. Die Veranstaltung sowie überhaupt die Tätigkeiten des Museumsvereins werden von der Gemeinde Schnals und der Provinz Bozen finanziell unterstützt. Der archeoParc hat heuer noch bis zum 3. November täglich von 10-17 Uhr geöffnet.

Michael Andres
Michael Andres
Vinschger Sonderausgabe

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