Hat große Pläne: OK-Chef Jürgen Geiser

„Die Hobbysportler können es kaum erwarten“ 

Die Vorbereitungen für den Ortler Bike Marathon und den Stilfserjoch Marathon 2021 laufen. Der neue OK-Chef Jürgen Geiser im Interview. 

Publiziert in 23/24 / 2020 - Erschienen am 16. Juli 2020

Obervinschgau - In diesem Jahr mussten das für Anfang Juni geplante Mountainbike-Rennen Ortler Bike Marathon sowie der Berglauf „Stelvio Stilfserjoch Marathon“ aufgrund der Coronavirus-Krise ausfallen. Neues gibt es von den beiden Veranstaltungen dennoch so einiges zu berichten. Seit März fungiert der Goldrainer Jürgen Geiser als OK-Chef für die beiden Vinschger Großereignisse. Mit dem der Vinschger sprach Geiser über die aktuelle Situation, die Zukunft und vieles mehr. 

der Vinschger: Für Sie war es sicher ein schwieriger Start? 

Jürgen Geiser: Ich habe mit Anfang März das Amt von Julia Hensel übernommen. Als ich angefangen habe, war die Coronavirus-Krise noch nicht derart akut. Es herrschte Ungewissheit, eine Absage der Rennen stand noch nicht im Raum. Dies änderte sich im Laufe der vergangenen Monate freilich schlagartig. Bereits Anfang April entschieden wir uns, die Rennen abzusagen. Es war natürlich, wie sich später auch herausstellen sollte, die einzig richtige Entscheidung.

Eine Verschiebung war nicht angedacht? 

Dies hätte keinen Sinn gemacht. Dann hätten sich die vielen Veranstaltungen, die es voraussichtlich im Herbst geben wird, gegenseitig die Teilnehmer weggenommen. Dies wollten wir verhindern. Wir haben uns entschlossen, den Stilfserjoch Marathon als virtuelles Rennen Mitte Juni auszutragen. Dies war mit 630 Startern aus 25 Nationen ein großer Erfolg. 

Was sind die Ziele für die Zukunft? 

Die Vorbereitungen für die Ausgaben 2021 laufen bereits auf Hochtouren. Der Ortler Bike Marathon findet am 5. Juni statt, der Stilfserjoch Marathon am 19. Juni. Beim Ortler Bike Marathon streben wir einen neuen Rekord an. Wir hoffen auf mehr als 1.500 Teilnehmer. Das ist möglich. Auch beim Stelvio möchten wir den Rekord von 750 Läufern überbieten und gar erstmals die 1.000er-Grenze knacken. Die Leute sehnen sich wieder nach sportlichen Events. Die Hobbysportler können es kaum erwarten und mussten zu lange pausieren. Größere Freizeit-Rennen gibt es nach wie vor leider keine und wird es auch in nächster Zeit nur wenige geben. Dies wird sich positiv auf die Events in der nächsten Saison auswirken.  

Wie wollen Sie das angehen? 

Mit gezieltem Marketing. Und natürlich zahlreichen Topsportlern. Denn, kommen die Profis, ist das Rennen auch für Amateure und Hobbysportler interessanter. Der Werbeeffekt ist zudem weitaus wirksamer. Dies sind wir auch unseren Sponsoren schuldig. In erster Linie sollen die Rennen jedoch Wettbewerbe für Hobbyathleten bleiben. Beim Ortler Bike Marathon gibt es daher auch eine neue Strecke. Neben der Marathondistanz über 90 Kilometer und dem Rennen über 51 Kilometer gibt es nun erstmals eine Strecke über 25 Kilometer und 800 Höhenmeter. Diese hätte eigentlich bereits heuer Premiere feiern sollen. Die Distanz eignet sich vor allem für Freizeitradler bestens und dürfte für alle etwas geübten Biker leicht zu schaffen sein. In Sachen Stilfserjoch Marathon setzen wir auf die altbewährten Strecken. 

Bei der vergangenen Ausgabe des Ortler Bike Marathons im Jahre 2019 holte der Schweizer Urs Huber den Sieg vor Leonardo Hector Paez. Der Kolumbianer kürte sich einige Monate später in der Schweiz zum Weltmeister. Darf man auch 2021 auf solche Topfahrer hoffen? 

Auf alle Fälle. Ich habe mit Paez nach dem Rennen bei uns in Glurns noch gesprochen und war einer seiner ersten Gratulanten beim Sieg des Weltmeistertitels. Wir hoffen, dass er wieder dabei ist, sozusagen als Aushängeschild. Ohnehin zählt der Ortler Bike Marathon jetzt schon zu den Top-5 MTB-Marathons in Italien, was viele bekannte Namen anlocken dürfte. Innerhalb der nächsten Jahre wollen wir zudem Teil der UCI-Marathon-Series werden, einer Art Weltcup für Marathon-Biker. Die lange Strecke wäre dafür bestens geeignet.

Michael Andres
Michael Andres

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