Er wurde zum König der Marmotta: Matteo Eydallin.
Auf in Richtung Marmotta-Spitze.
Kann auf eine gelungene Veranstaltung zurückblicken: Bürgermeister und OK-Chef Georg Altstätter.
Im Bild (v.l.): Rennleiter Egon Eberhöfer mit den besten drei Damen, Tova Alexandersson, Axelle Gachet Mollaret und Alba De Silvestro.

Die Weltelite zu Gast im Skitouren-Paradies 

Zwei Tage lang war das Martelltal mit der Marmotta Trophy Schauplatz des Skibergsteiger-Weltcups. 

Publiziert in 7-8 / 2021 - Erschienen am 4. März 2021

MARTELL - Im vorigen Jahr musste die Anfang März geplante Marmotta Trophy im hinteren Martelltal aufgrund des Ausbruchs der Coronavirus-Pandemie kurzfristig abgesagt werden. Nun, ein Jahr später: Das Virus ist noch da. Nicht mehr neu, nicht mehr unbekannt, aber nach wie vor besorgniserregend. Und dennoch: Die Sportwelt steht nicht mehr ganz so still wie damals. Obwohl es derzeit im ganzen Land wieder schärfere Maßnahmen gibt, können Profisportler auch in Zeiten von Lockdowns ihrem Beruf nachgehen. Deshalb konnte die Marmotta Trophy als internationales Rennen Teil des Skitouren-Weltcups problemlos über die Bühne gehen. Dass die Organisatoren in Martell, rund um den Marteller Bürgermeister und OK-Chef Georg Altstätter sowie Rennleiter Egon Eberhöfer auch in Krisenzeiten eine Veranstaltung sicher und optimal auf die Beine stellen können, wurde an jenem Wochenende des 20. und 21. Februars klar. Strenge Corona-Sicherheitsprotokolle wurden ausgearbeitet. Nur wer einen negativen Coronavirus-Test, nicht älter als zwei Tage, vorweisen konnte, durfte bei dieser 13. Ausgabe der Marmotta Trophy mitwirken bzw. vor Ort sein. Helfer, Funktionäre, Athleten – rund 400 Personen insgesamt – wurden im Vorfeld getestet. „Ein großer Aufwand, aber alles klappte reibungslos“, erklärte Altstätter. Trotz der negativen Tests gab es auch während der Wettkampftage strikte Vorkehrungen. Zuschauer waren keine zugelassen, für alle galt Maskenpflicht. Auch Athleten mussten bis zu einer Minute vor dem Start eine Maske tragen. Sicherheitsabstände und Desinfektionsmittel gehörten freilich ebenso dazu. 

Zwei Tage großer Sport 

Schlussendlich erlebte das hintere Martelltal aber vor allem zwei Tage lang großen Sport – und zeigte einmal mehr, warum das Tal als Skitourenparadies gilt. Bereits am Samstag waren die Sprintwettkämpfe im Biathlonzentrum „Grogg“ über die Bühne gegangen. Über 100 Weltcup-Athleten gingen an den Start. Dabei ging der Sieg bei den Elite-Herren an einen Eidgenossen. Nachdem er Qualifikation, Viertelfinale und Halbfinale überstanden hatte, setzte sich Arno Lietha im Finale der besten sechs Athleten gegen den Italiener Nicolò Ernesto Canclini und den Spanier Spanier Oriol Cardona durch. Bei den Damen holte sich die Schwedin Tove Alexandersson einen souveränen Sprintsieg. Im Finale verwies sie die Schweizerin Marianne Fatton und die Französin Emily Harrop auf die Plätze zwei und drei. In den weiteren Kategorien gaben wiederum die Eidgenossen den Ton an: Bei den Sprints in der U20-Kategorie der Damen setzte sich die Schweizerin Caroline Ulrich durch. Bei den U20-Herren gab es einen sogar einen Schweizer Doppelsieg: Léo Besson gewann vor Matteo Favre. Besson hatte sich damit auch ein Geburtstagsgeschenk gemacht, er feierte an jenem Tag seinen 20. Geburtstag. 

Ein „Azzurro“ jubelt 

Am Sonntag stand dann schließlich das eigentliche Marmotta-Rennen mit Start und Ziel beim ehemaligen Hotel Paradiso an. Das Rennen führte die rund 120 Profi-Skibergsteiger hinauf in Richtung Köllkuppe, italienisch „Cima Marmotta“, allgemein bekannt als Marmotta-Spitze. Insgesamt galt es für die Elite-Herren dabei 18,5 Kilometer und 1.810 Höhenmeter zu bewältigen. Der höchste Punkt des Rennens befand sich auf einer Höhe von rund 3.000 Metern, etwas mehr als 300 Meter unterhalb des Gipfelkreuzes der Marmotta-Spitze. Bei den Männern ging der Sieg an Matteo Eydallin. Der Ausnahmeathlet aus dem Piemont erreichte nach 1:43.27,8 Stunden das Ziel und feierte damit einen souveränen Weltcupsieg. Der Schweizer Rémi Bonnet kam etwa eine halbe Minute später ins Ziel. Der Lombarde Robert Antonioli komplettierte mit dem dritten Platz das gute Ergebnis der „Azzurri“. Bei den Elite-Damen feierte Alexandersson einen weiteren souveränen Sieg. Nach dem Sieg am Samstag beim Sprint setzte die 28-Jährige nochmals eins drauf und verwies die Französin Axelle Gachet Mollaret um rund vier Minuten auf Platz zwei. Rang drei ging an die „Azzurra“ Alba de Silvestro. Bei den U20-Herren holte sich der Österreicher Paul Verbnjak den Sieg. Bei den U20-Damen war die Italienerin Samantha Bertolina erfolgreich. Als einziger Südtiroler mit dabei war der Grödner Alex Oberbacher. Er verpasste beim Sprint mit Platz 33 die Quali für die Viertelfinals der besten 30. Am Sonntag beim klassischen Individual-Rennen holte er den elften Platz. 

„Dank an alle Helfer“ 

Als Gewinner durften sich vor allem die Organisatoren fühlen. „Ein Dank an alle Helfer. Ohne sie wäre dies nicht möglich“, so OK-Chef Georg Altstätter. In den nächsten Jahren solle die Marmotta Trophy erneut als Weltcup ausgetragen werden. Durch solche Veranstaltungen könne man sich als Skitouren-Paradies präsentieren. Auch von Weltmeisterschaften träumt man im Martelltal – dann hoffentlich mit zahlreichen Zuschauern, wie es sich die Veranstaltung verdient. 

Michael Andres
Michael Andres

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