Serie-A-Feinschliff in Prad
Der Traditionsklub Parma hat wieder in Prad seine Zelte aufgeschlagen.
Prad - „Arbeit inmitten der schönen Umgebung von Prad am Stilfserjoch“, brachten es Mitarbeiter von Parma Calcio auf den Punkt. Arbeit, für eine ambitionierte Mannschaft. Arbeit, für Trainer Roberto D’Aversa, den portugiesischen Europameister Bruno Alves und die vielen weiteren Parma-Profis. Vom 8. bis zum 21. Juli absolvierte der Serie-A-Ligist ein Trainingslager in Prad. Nach 2018 bereits zum zweiten Mal. Im vorigen Jahr zeigte das Trainingslager Wirkung. Parma startete mit einem Sieg in die Saison, holte am 3. Spieltag gar ein 3:3 gegen Juventus. Schlussendlich hielt der Traditionsklub aus der Emilia Romagna als 14. am vorletzten Spieltag die Klasse. Dabei war Parma nach dem Zwangsabstieg von 2015 direkt zurück in die höchste italienische Liga marschiert. Die Jahre in den Niederungen des italienischen Fußballs sind vergessen. Die stolzen Parma-Anhänger, die auch in der Serie D zu tausenden durch die italienischen Provinzen gereist sind, streben nun wieder nach höherem. International, Europapokal wolle man früher oder später wieder spielen. Mit dem Abstieg jedenfalls wollen die Gelb-Blauen auch in dieser Saison nichts zu tun haben. Freilich, der Klassenerhalt muss das primäre Ziel sein.
Parma gewinnt Testspiele – starke Vinschger Auswahl
„Dieses Jahr soll noch besser laufen als vorige Saison. Wir arbeiten hier, um uns zu verbessern“, betonte etwa Juraj Kucka. Der Slowake, Spitzname Kuco, steuerte beim Testspiel gegen die Vinschgau-Auswahl im Rahmen des Trainingslagers das 2:0 per Elfmeter bei. Das Spiel endete mit 6:0 (Halbzeitstand 3:0) für die Profis. Die Vinschger Auswahl, bestehend aus Spielern von Latsch, Schlanders und Prad agierte jedoch kampfstark, zeigte Biss. Nachdem Parma bereits einige Tage davor das erste Testspiel gegen die 3. Amateurliga-Mannschaft von Prad mit 14:1 gewonnen hatte, war natürlich auch im zweiten Testspiel ein großer Klassenunterschied zu sehen. Chancen auf Vinschger Seite waren Mangelware, Parma versuchte sich an einstudierten Spielzügen, war das ein oder andere Mal jedoch etwas fahrlässig in Sachen Chancenverwertung. Die Vinschger wehrten sich tapfer und hielten die Niederlage verdientermaßen in Grenzen. Schlussendlich ein Resultat und ein Spiel, auf welches die lokale Auswahl durchaus stolz sein darf. In einem letzten Testspiel gegen Oberligist FC Obermais am vergangenen Sonntag behielt Parma schließlich mit 4:0 (1:0) die Oberhand. Nun soll der Schwung in die Serie A mitgenommen werden. Man fühle sich fit und sehne den Start herbei. Um sich den nötigen Feinschliff zu holen, standen täglich zwei Trainingseinheiten auf dem Programm, meist am späten Vormittag und am frühen Abend.
Große Wertschöpfung
Positive Bilanz zum Trainingslager zog Peter Pfeifer vom Tourismusverein Prad am Stilfserjoch. „Die Gäste aus Norditalien bzw. aus der Emilia Romagna sind etwas weniger geworden, die fehlten uns zuletzt ein bisschen. Deshalb macht das Trainingslager von Parma hier schon Sinn“, betonte er am Rande des Testspiels gegen die Vinschgau Auswahl. Vor allem die nachhaltige Wertschöpfung sei groß. Allein auf Facebook berichtete Parma Calcio den mehr als 300.000 dortigen Fans täglich mehrmals über das Trainingslager in „Prato allo Stelvio“. Die Testspiele wurden sogar live übertragen. Zudem berichteten viele Journalisten für große italienische Blätter und TV-Medien regelmäßig aus Prad. Denn, egal ob internationale Spitze oder Serie-A-Mittelmaß: Fest steht, der Traditionsklub Parma ist nach wie vor eine Hausnummer.