Von Neuseeland auf den Rodel-Thron
Im Sommer war Greta Pinggera viel unterwegs. Im Winter will sie auf der Rodelbahn angreifen.
LAAS - Im Sommer verbrachte Greta Pinggera mehrere Wochen in Malaysia, Australien und Neuseeland. Während sie in Australien auf Reisen war, arbeitete die 24-Jährige in Neuseeland als Rodeltrainerin auf Naturbahn. Einerseits um den Sport auch dort populär zu machen, andererseits um einige junge Athleten voranzubringen. Während in hiesigen Breitengraden Sommer war, herrschte in Neuseeland zu dieser Zeit Winter. So konnten Pinggera und Co. auf den Naturbahnen trainieren. „Der ein oder andere ist sogar ziemlich gut. Jack Leslie ist ein Top-10-Kandidat im Weltcup“, erklärt Pinggera im Gespräch mit dem der Vinschger. Sie selbst hielt sich dabei auch auf den Bahnen fit. Vor allem aber stand im Sommer Trockentraining auf dem Programm. Mit Kraftraum, Laufen, Radfahren oder Bergtouren hielt sich Pinggera in Form. In den vergangenen Wochen intensivierte sie das Konditionstraining, schon dieser Tage beginnt das Training auf den Eisbahnen. Der Startschuss für die neue Saison fällt am Wochenende vor Weihnachten mit dem Weltcup im österreichischen Obdach-Winterleiten.
Lanthaler Paroli bieten
Mit Weltcupbeginn will auch Greta Pinggera zur Höchstform auflaufen. Dann will die Laaserin angreifen – und Seriensiegerin Evelin Lanthaler Paroli bieten. Die Passeirerin war letzte Saison eine Klasse für sich, gewann sämtliche Rennen, inklusive WM-Titel. Nun will die Vinschgerin zurückschlagen. Dafür tut sie viel. Neben intensivem Training stand unter anderem eine Materialumstellung an. Für die neue Saison arbeitet Pinggera mit einem neuen Servicemann. „Es gilt von Anfang an vorne mitzufahren und wieder Selbstvertrauen zu tanken“, gibt die Laaserin die Marschroute vor. Bereits 2017 hatte sie den Gesamtweltcup gewonnen. Diesen will sie sich heuer zurückholen. 2017 hatte sie in Rumänien auch WM-Gold geholt. Da eine Weltmeisterschaft im Naturbahnrodelsport jedoch nur alle zwei Jahre stattfindet, steht in der Saison 2019/20 keine WM im Kalender.
EM in Moskau
Ende Februar 2020, zum Saisonfinale, findet hingegen die Europameisterschaft in Moskau statt. Auch da möchte Pinggera ein Wörtchen um die Goldmedaille mitreden. Europameisterin wurde sie noch nie. „Deshalb wäre es schön, diesen Titel zu holen“, blickt Pinggera voraus. Auf der Bahn in Moskau konnte sie bisher keine guten Erfahrungen sammeln, aber sie weiß: „Wenn’s läuft dann läuft’s“. In den vergangenen Monaten arbeitete die Laaserin zudem als Konditorin. In diesem Jahr hat sie ihre Ausbildung dazu abgeschlossen. Neben der Arbeit im heimischen Café/Konditorei „Greta“ in Laas sammelte sie auch Erfahrung in Konditoreien in Deutschland und in Brixen. Im Winter zählt für die 24-Jährige dann aber nur mehr der Rodelsport. Darauf konzentriert sie sich. Denn: Es gibt noch viel zu gewinnen.