„Von Walter Klaus kommt nichts mehr“

Publiziert in 15 / 2009 - Erschienen am 22. April 2009
Trafoi – Von Walter Klaus, dem Eigentümer der Aufstiegsanlagen in Sulden und Trafoi, ist kein Kapital mehr für die Erneuerung des kleinen Skigebietes in Trafoi zu erwarten. „Von Klaus kommt sicher kein Geld mehr“, bestätigt jetzt auch Bürgermeister Josef Hofer (im Bild), der den Investor kürzlich besucht hat. Während der Sommerbetrieb in Trafoi sicher weitergeführt werde, seien bezüglich des Winterbetriebes noch viele Fragen offen. Josef Hofer: „Das Skigebiet Trafoi wird auch die heurige Wintersaison mit einem Defizit abschließen. Die genauen Zahlen liegen noch nicht vor. Abge­sehen von diesem neuerlichen Defizit werden wir vor allem schauen müssen, ob es gelingt, die Restfinanzierung für die Revision des Zubringerliftes und des Schönblick-Liftes aufzubringen.“ Obwohl damit zu rechnen sei, dass das Land für die Revisionsarbeiten die gesetzlich möglichen Beiträge gewähren wird „und auch wir als Gemeinde gewillt sind, einen Beitrag im Rahmen unserer Möglichkeiten zu geben, werden Restkosten offen bleiben.“ Das größte Problem sei aber, dass es mit den einmaligen Ausgaben für die Revision nicht getan sei, „denn es wird auch im nächsten Winter und in den darauf folgenden immer wieder Defizite geben. Das ist bei einem kleinen Skigebiet unumgänglich. Das Einzugsgebiet ist einfach zu klein.“ Selbst Sulden müsse danach trachten, die Bettenkapazität zu erhöhen. Dass der Bürgermeister die harsche Kritik aus Trafoi, die vor allem er sowie auch der Präsident der Seilbahnen ­Sulden GmbH, Erich Pfeifer, über die Medien um die Ohren gehauen bekamen, nur schwer verdaut hat, beweist Hofers Aussage: „Die Trafoier können nicht warten, bis ein Nikolaus kommt und nachher noch schimpfen. Niemand hat ein Interesse daran, dass in Trafoi nichts mehr geht. Das Gegenteil ist der Fall. Erich Pfeifer hat bereits Angebote für die ­Revision des Zubringerliftes und des Schönblick-Liftes eingeholt. Ob die Arbeiten auch durchgeführt werden können, ist allerdings offen und hängt vor allem mit der Frage der Restfinanzierung zusammen.“ Inoffiziell die Leviten ge­lesen hat Hofer den Trafoiern bei einer Aussprache am vergangenen 3. April. Anfrage im Landtag Die Zukunft des Skigebietes Trafoi ist mittlerweile auch Gegenstand einer Anfrage des freiheitlichen Landtagsabgeordneten Pius Leitner (im Bild) im Landtag. Laut Leitner bangt Trafoi um die Zukunft ­seines Skigebietes. „Nun, da die Wintersaison zu Ende geht, ist scheinbar keineswegs sicher, ob der Skilift die kommende Saison überhaupt erleben wird. Da Trafoi hauptsächlich vom Wintertourismus lebt, kann man sich vorstellen, dass Unternehmer und Arbeitnehmer mit großen Sorgenfalten in die Zukunft blicken. Die Existenz der Hotellerie, der Skischule und der gesamten Tourismusbranche steht auf dem Spiel, ebenso wie viele Zubringer Einbußen zu verzeichnen hätten. Touristiker sind auch deshalb verunsichert, weil sie nicht wissen, ob sie Buchungen für die kommende Wintersaison annehmen können oder nicht“, heißt es in der Anfrage, die im Mai behandelt werden soll. Trafoi ist laut Leitner ein sehr traditionsreiches Skigebiet - die Erfolge von Gustav und Roland Thöni haben den Bekanntheitsgrad von Trafoi zusätzlich verstärkt - und beherbergt alljährlich viele Stammgäste, „weshalb ein ‚Sterbenlassen’ kein gutes Licht auf die Südtiroler Fremdenverkehrspolitik werfen würde.“ Von der Landesregierung will Leitner wissen, welche grundsätzliche Ausrichtung sie zum Skigebiet Trafoi hat, ob es seitens der Landesregierung Zusagen für eine finanzielle Unterstützung gibt und – wenn ja - unter welchen Voraussetzungen, in welcher Höhe und für welchen Zweck. Weiters wird gefragt, ob es für die anstehende Generalüberholung des Sesselliftes einen Zeit- und Finanzierungsplan gibt und welche Rolle die Gemeinde Stilfs bezüglich Erhaltung bzw. Aufwertung des Skigebietes Trafoi spielt.
Josef Laner
Josef Laner

Diese Seite verwendet Cookies für funktionale und analytische Zwecke. Lesen Sie unsere Cookie-Richtlinien für weitere Informationen. Durch die Nutzung dieser Website erklären Sie sich damit einverstanden.