„Was Kunst ist, sagen die anderen“
Publiziert in 27 / 2009 - Erschienen am 15. Juli 2009
Partschins – Die Frau hört nicht auf, Zeichen zu setzen. In und außerhalb der Landschaft, in und außerhalb von Gebäuden. Nachdem sie in die patriotische Seele des Landes gegriffen hatte, war es für einige Zeit aus mit der Ruhe der Innichnerin Margit Klammer, die in Sexten aufgewachsen, im Burgenland zur Kunst gefunden, in Wien die Kunst studiert und einen Unterlandler geheiratet hat. Seit sie – wie der Journalist Florian Kronbichler bei der Eröffnung formulierte – „quasi über Nacht das größte Problem des Landes gelöst…“ und die Dornenkrone der Schützen zum „Rosenkranz“ gemacht hatte, kennt man die Künstlerin, deren Schaffen immer etwas mit Gestalten zu tun hat. „Erde, was sonst“ hieß eine Ausstellung in Bozen vor zwei Jahren und „Erde, was sonst“ heißt das Buch, das im Folio Verlag erschienen ist und das Florian Kronbichler im Schreibmaschinenmuseum von Partschins vorstellte. Die Zeichen an den Wänden des Museums, filigrane Ästchen aus Porzellan, schwankend bei jeder Erschütterung, oder als überdimensionale Schreibmaschinentasten gestaltete Symbole blieben im Gedränge der wichtigen Personen natürlich außen vor. Sie werden erst wirken, wenn die Besucher des Schreibmaschinenmuseums die Beschleunigung des Schreibens im persönlichen Rhythmus nachvollziehen. Was die Betrachter dann zu ihren Zeichen sagen; ob sie sie als Kunst im Raum empfinden, ja, ab sie sie überhaupt als Kunst empfinden, ist ihnen überlassen, gemäß Margit Klammers Erkenntnis: „Was Kunst ist, sagen die anderen“. Die Ausstellung Margit Klammers ist bis Ende Oktober zu den Öffnungszeiten des Museums zugänglich.
Günther Schöpf