Links der Kanzellift, darunter die Nachtrodelbahn und rechts das Rosim-Tal. Am oberen linken Bildrand der Rosim-Gletscher

Innersuldner Skischaukel

Publiziert in 9 / 2012 - Erschienen am 7. März 2012
Stilfs/Sulden – In seiner „Aschermittwochsitzung“ gab der Gemeinderat von Stilfs grünes Licht für eine Änderung im „Fachplan Aufstiegsanlagen und Skipisten“ in Sulden. Um 23.06 Uhr war es soweit: Nach einer 40minütigen, zum Teil heftigen Diskussion stimmten Bürgermeister Hartwig Tschenett und neun Gemeinderäte dem Änderungsantrag der Seilbahnen Sulden zu. Arnold Gapp, Philipp Reinstadler und Cornelia Moser enthielten sich der Stimme. Sie wollten damit zwar ihr grundsätzliches Einverständnis ausdrücken, aber die Informationspflicht der Seilbahnen ankreiden. Der Antrag sah einen Verzicht auf die schon im Jahre 1998 eingetragene „Rosim-Bahn“ vor, also auf eine Verlängerung des Kanzelliftes bis auf 2.800 Höhenmetern. Dafür sollte eine Aufstiegsanlage von der Talstation der Kabinen-Seilbahn zur Kanzel auf 2.400 Metern mit Piste entstehen. Die Antragsteller bezeichneten die Anlage als „Einstiegslift“ und ersten Schritt in Richtung verkehrsberuhigtes oder auch autofreies Sulden. Ausschlaggebend für das Projekt waren sicher die vielen Ausfälle auf den höher gelegenen Pisten durch stürmisches Wetter und arktische Temperaturen. Es sollte eine Ausweichmöglichkeit am windge­schützteren und bewaldeten Kanzel-Hang geschaffen werden. Der Durchmarsch im Gemeinderat ging manchen zu schnell, weil „viele Suldner fürchten, dass ein anderer Lift dafür geschlossen werden könnte.“ Markant argumentierte ­gegen eine Vertagung Bauernvertreter Wilhelm Haas: „Irgendwann wird es in Sulden nichts mehr zu verschieben geben, wenn wir immer nur verschieben.“ Referent Armin ­Angerer verwies auf die Verantwortung der Gemeindeverwaltung gegenüber dem Betreiber. (s) „Es ist ein Innersuldner Zusammenschluss“ Für Erich Pfeifer, Geschäftsführer der Seilbahnen Sulden, bringt die Verlegung der Rosim-Trasse mit Zugang an der Talstation der Seilbahn eine zusätzliche Aktivierung der drei Skigebiete Madritsch, Kanzel und Langenstein und ein ­Näherrücken der Suldner Dorfteile mit Verkehrsberuhigung. Erich Pfeifer: Mit der neuen Lifttrasse werden wir ein einheitliches Skigebiet und bieten Skivergnügen bei allen Wetterlagen. „Der Vinschger“: Aber die Suldner sollen Angst haben, dass dafür ein anderer Lift geschlossen wird. Erich Pfeifer: Im Gegenteil. Wir wollen alle Lifte aktivieren. Wir haben ja den Vierersessellift auf den Langenstein nicht gebaut, um ihn zu schließen. Warum sind die Vertreter der Seilbahnen nicht zur Bürgerversammlung gekommen und haben informiert? Erich Pfeifer: Es ging bei der besagten Versammlung nicht um Skibelange. Man soll doch einmal eine Gesellschaft, die hart und gut arbeitet, anerkennen. Sie trägt die Last und jeder in Sulden kann davon profitieren. Dabei geht es um kein Mammut-Projekt, aber wir wollen in unseren Traditionstourismus investieren. Fürs Tagesgeschäft sind wir zu weit vom Schuss. Interview: Günther Schöpf
Günther Schöpf
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