Die Fliesenlegerlehrlinge (im Bild mit Lehrherren und Vertretern der Schule und der Aktiv-Hilfe für Kinder) freuen sich auf die bevorstehende Rumänien-Fahrt im April.

Rumänien-Projekt startet in die 2. Runde

Publiziert in 6 / 2007 - Erschienen am 21. Februar 2007
Der Verein „Aktiv-Hilfe für Kinder“ hat im Jahr 2005 in Rumänien mit einem ehrgeizigen Projekt begonnen. In der Stadt Iasy wird eine Sozialstation gebaut, die 50 jungen Mädchen ein Dach über dem Kopf bietet, sowie eine Ausspeisung für 200 Senioren. Da die Mädchen, sobald sie 18 Jahre alt sind, aus den Kinderheimen raus müssen, stehen viele von ihnen auf der Strasse und gleiten in die Kriminalität und Prostitution ab, bzw. werden ins Ausland verschleppt. Hier soll die Sozial­station Abhilfe schaffen und den Mädchen einen Start in ein normales Berufsleben ermöglichen. Zu diesem Zweck werden in der Station auch Ausbildungsstätten eingerichtet: eine Näherei, ein Friseursalon, usw. Die ­Bäckerei, die im Mai 2007 bereits 1.000 kg Brot herstellen soll, dient sowohl der Ausspeisung, als auch der Ausbildung und Arbeitsplatzbeschaffung. Einen Beitrag zur Errichtung dieser Sozialstation, die Ende 2007 fertiggestellt werden soll, leistet auch die Berufsschule Schlanders. Im April letzten Jahres flog die 3. Klasse der Maurer nach Rumänien um beim Rohbau mitzuhelfen. Dieses Jahr soll die Abschlussklasse der Fliesenleger die Fertigstellung der Sozialstation vorantreiben. Nach Ostern wird eine Reihe von Freiwilligen die Koffer packen und aktive Sozialhilfe leisten. Interesse angemeldet haben Josef Gusella vom Unternehmen Wolfgang Abarth, Philip Rabanser (Hofer Fliesen), Armin Steger und Matthias Speranza (Günther Unterleitner), Simon Walder (Robert Koch-Waldner), Jürgen Waldner und Daniel Moriggl. Auch Alfred Alber ist wieder bereit mitzuhelfen. Bei der Vorstellung der Baufortschritte am 8. Februar bedankte sich der Initiator des Projekts Peter Lanthaler bei den Lehrlingen und deren Arbeitgebern: „Wir müssen an allen Enden sparen und sind glücklich über jeden Freiwilligen und dankbar für jede Hilfe.“ Der Obmann der Fliesenleger Paul Jeider zeigte sich beeindruckt von dem Projekt: „Es freut mich, dass junge Leute Verantwortung zeigen und dass auch die Betriebe sich bereit erklären dafür Arbeitskräfte freizustellen.“ Die Jugendlichen sind im Rahmen dieses Schulprojekts von der Schule her versichert, zusätzlich wird aber auch eine Privatversicherung abgeschlossen, die im Falle von Krankheit oder sonstigen Eventualitäten einspringt. Begleitpersonen werden Peter Spechtenhauser (Fachlehrer der Fliesenleger) und Walter Morelli sein, ihnen dankte der Direktor der Berufsschule Franz Waldner für ihren Einsatz und ihre Bereitschaft. Ziel für den ca. 3 wöchigen Aufenthalt Ende April ist es die Innenräume nach EU-Norm fertig zu stellen und mit Hilfe von Herbert Telser, der die nötige Erfahrung und Hilfsmittel liefert, Sonnenkollektoren für das Dach zu bauen, um die Energiekosten für die Zukunft zu senken. Die Sozialstation soll sich nach Fertigstellung mit ihren Tätigkeiten selber erhalten können. Peter Lanthaler ist überzeugt, dass auch diese Bauphase erfolgreich abgeschlossen werden kann und die Lehrlinge eine schöne Erfahrung mitnehmen werden: „Entwicklungsarbeit macht Spass, wenn man verlässliche Partner hat, wie bei diesem Projekt. Dann kann man anderen helfen, dabei etwas lernen und zufrieden nach Hause gehen. Für die jungen Menschen, die mithelfen ist diese Erfahrung eine Bereicherung für das ganze Leben.“
Gabriele Markart

Diese Seite verwendet Cookies für funktionale und analytische Zwecke. Lesen Sie unsere Cookie-Richtlinien für weitere Informationen. Durch die Nutzung dieser Website erklären Sie sich damit einverstanden.