Nicht nur am Bahnhof in Schlanders (siehe Bild) sind die Treppenabsätze jetzt mit weißen Linien markiert. Dank solcher Linien können Menschen mit Sehbehinderungen erkennen, dass jetzt eine oder mehrere Stufen folgen.

Bahnfahren auch für Sehbehinderte erleichtern

Publiziert in 3 / 2008 - Erschienen am 30. Januar 2008
Schlanders – Auf die Bedürfnisse von Menschen mit Gehbehinderungen ist die Vinschgerbahn gut abgestimmt. Nicht so für Menschen, die blind sind oder unter Sehschwächen leiden. Auf diesen Umstand hat Bellino Masiero, Physio­therapeut und Osteopath in Schlanders, der selbst stark sehbehindert ist, die zuständigen Stellen schon vor einiger Zeit hingewiesen. Es hat sowohl die Landesräte Thomas Widmann (Verkehr) und Richard Theiner (Gesundheit) informiert als auch Helmuth Moroder von der Südtiroler Transportstrukturen AG. Im November 2007 wandte sich auch Waltraud Plagg, Gemeinderätin der Liste „Für Schlanders – Per Silandro“, im Namen von Masiero an obgenannte Stellen. In ihrem Schreiben wird darauf verwiesen, dass es für Sehbehinderte sehr hilfreich wäre, Treppenabsätze auf Bahnhöfen farblich abzuheben, etwa mit weißen Linien. Der gelbe Strich, der den Sicherheitsabstand zu den Geleisen markiert, sollte auch in der Struktur vom Rest des Bahnsteiges abgehoben werden, sodass ein blinder oder sehbehinderter Mensch diesen Strich mit den Füßen wahrnehmen kann. Ein weiteres Problem bestehe darin, dass die Tafeln, welche die Ankünfte und Abfahrten anzeigen, in einer zu großen Höhe angebracht sind. Befänden sie sich auf Augenhöhe der Bahnfahrgäste, wie das zum Beispiel in Landquart in der Schweiz der Fall ist, wäre es für Sehbehinderte und auch für viele ältere Menschen viel einfacher, die Angaben zu lesen. Am Bahnhof in Meran tun sich Sehbehinderte außerdem mit der Orien­tierung schwer. Es wird daher vorgeschlagen, bei der automatischen Durchsage auch das Gleis anzugeben, auf dem der Anschlusszug abfährt. Im Zuge der Vorstellung des „Nightliners“ am Bahnhof in Schlanders hat Masiero seine Anliegen erneut dem Landesrat Widmann und auch ­Helmuth Moroder vorgetragen. ­Widmann hatte der Gemeinderätin Waltraud Plagg schon im Vorfeld zugesagt, für umsetzbare Verbesserungen immer ein offenes Ohr zu haben. Dankbar ist Masiero, dass sich Moroder des Anliegens, Treppenabsätze mit weißen Linien zu markieren, unverzüglich angenommen hat. Ob weitere Vorschläge und Anregungen umgesetzt werden, bleibt abzuwarten.
Josef Laner
Josef Laner

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