Diözese ehrt Josef Stricker
Bozen/Martell - Im Rahmen der Pastoraltagung, die am 20. September in Bozen stattfand, hat Diözesanbischof Ivo Muser drei Persönlichkeiten mit der Verdienstmedaille der Diözese Bozen-Brixen ausgezeichnet. Neben Karl Fink und Maria Cavagna wurde auch Josef Stricker geehrt, und zwar für sein Wirken als Priester, Sozialethiker und Arbeiterseelsorger. Josef Stricker wurde 1939 in Martell geboren und wuchs mit fünf Geschwistern auf dem hochgelegenen Stallwies-Hof auf. Nach dem Besuch des Johanneums in Dorf Tirol studierte er Theologie in Trient und wurde 1964 in Bozen zum Priester geweiht. Nach ersten Kooperatorenjahren in Mölten führte ihn sein Weg in die Sozialseelsorge: zunächst als geistlicher Vizeassistent des KVW, später als Gesellenpräses und schließlich als Arbeiterpriester in den Fabriken von Lancia und Iveco. Über viele Jahre hinweg arbeitete er als Gewerkschafter bei der SGB-CISL, war zugleich als Seelsorger – u.a. in Algund – tätig, diözesaner Referent für soziale Gerechtigkeit und geistlicher Assistent des KVW, ein Amt, das er bis 2019 ausübte. Josef Stricker ist zudem ein weithin geschätzter Sozialethiker, Denker und Publizist. Seine Kolumnen und Beiträge sind geprägt von Klarheit, Tiefe und kritischem Geist – und immer von einem leidenschaftlichen Einsatz für Gerechtigkeit und Menschenwürde. Für sein priesterliches und gesellschaftspolitisches Wirken, das Denken und Handeln auf einzigartige Weise verbindet, erhielt Josef Stricker die Ehrenmedaille der Diözese.