Einhellig sprach sich der Malser Gemeinderat bei der Dringlichkeitssitzung am 15. Juli dafür aus, anstelle von Helmut Thurner, der als Präsident der E-AG zurückgetreten war, den Bürgermeister als Verwaltungsratsmitglied zu ernennen, um in der AG als Präsident zu fungieren.
Bürgermeister Josef Thurner und das Ratsmitglied Bruno Pileggi.

E-AG wieder voll handlungsfähig

Publiziert in 14 / 2025 - Erschienen am 28. Juli 2025

Mals - Als der Malser Gemeinderat am 18. Juni den neuen, dreiköpfigen Verwaltungsrat der gemeindeeigenen E-AG ernannte und dafür Helmut Thurner, Klaus Telser und Ruth Lingg namhaft machte, lagen keine Bedenken bezüglich irgendwelcher Unvereinbarkeiten vor. „Alle drei hatten erklärt, dass es keine Unvereinbarkeiten gebe, und wir waren im guten Glauben, dass alles passt“, schickte Bürgermeister Josef Thuner bei der Gemeinderatssitzung am 15. Juli voraus. Der Rat war zu einer Dringlichkeitssitzung einberufen worden, denn Helmuth Thurner, der bereits am 19. Juni vom neuen Verwaltungsrat der E-AG zum Präsidenten bestellt worden war, hatte am 11. Juli seinen Rücktritt mitgeteilt. Laut dem Bürgermeister hatte man sich schon gefreut, mit Helmut Thurner einen kompetenten und geeigneten Präsidenten für die E-AG gefunden zu haben, aber der Arbeitgeber von Helmut Thurner, die Schöneben AG, habe eingeworfen, dass es nicht vereinbar sei, dass Thurner als designierter Geschäftsführer des neuen Erlebnisbades „Curunes“ in Graun auch als Präsident der E-AG fungiert, die u.a. auch für die Sport- und Freizeitanlagen in Mals – Hallenbad inklusive – zuständig ist. 

Entweder, oder

Die Schöneben AG, speziell der Aufsichtsrat, hat Helmut Thurner angeblich nahegelegt, sich zwischen seinem Arbeitgeber oder der E-AG zu entscheiden. Der Gemeinderat hat nun nach dem Rücktritt einhellig beschlossen, anstelle von Helmut Thurner den Bürgermeister in den Verwaltungsrat der E-AG zu entsenden, wobei er auch die Präsidentschaft übernehmen soll. Der Bürgermeister bedauerte den Rücktritt von Helmut Thurner, „den wir vor allem bei den Sportanlagen gut als Präsident gesehen hätten.“ Noch deutlicher wurde das Ratsmitglied Andreas Pobitzer: „Wo ist hier der Zusammenhalt? Ich bin von den Oberländern enttäuscht. Helmut Thurner wäre der ideale Mann gewesen.“ Detail am Rande: Wie schon Klaus Telser bezieht auch Josef Thurner keine Vergütung für die Mitarbeit im Verwaltungsrat der E-AG, zumal auch er Mitglied des Gemeinderates ist. Josef Thurner bedauerte, dass es zu dieser „unangenehmen Situation“ gekommen ist, zeigte sich aber zuversichtlich, „dass wir die E-AG jetzt wieder voll handlungsfähig machen und dem Geschäftsführer den Rücken freihalten können.“

Glasfasernetz geht an Infranet

Einstimmig beschlossen hat der Gemeinderat mit einer Grundsatzentscheidung, die digitalen Infrastrukturen der Gemeinde auszugliedern und an die Infranet AG zu übertragen. Es geht de facto um die Leerrohre der Glasfaserleitungen, die in den vergangenen Jahren von der Gemeinde bzw. der E-AG verlegt worden sind. Den Abtretungspreis bezifferte der Bürgermeister mit 1.050 Euro pro Anschluss. „Ein großes Geschäft ist das nicht“, so Josef Thurner. Als Kontaktperson der Gemeinde für die Prävention und Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt – gemeint ist in erster Linie Gewalt gegen Frauen und Gewalt in der Familie – wurde einstimmig das Ratsmitglied Nicole Peer ernannt.

Partnerschaft mit Mantua?

Halbwegs überrascht zeigte sich der Bürgermeister, als das PD-Ratsmitglied Bruno Pileggi am Ende der Ratssitzung mit dem Antrag aufwartete, dass Mals als erste Gemeinde Südtirols eine offizielle Partnerschaft mit der Stadt Mantua, wo am 20. Februar 1810 der Freiheitskämpfer Andreas Hofer erschossen wurde und wo ein Andres-Hofer-Denkmal steht, in Erwägung ziehen sollte.  Der Vorschlag hierfür war laut Pileggi bei einem zufälligen Gespräch mit Schützen in einem Gasthaus aufgetaucht. Der amtierende PD-Bürgermeister von Mantua, Mattia Palazzi, wäre laut Pileggi grundsätzlich für eine Partnerschaft. Der Bürgermeister sagte zu, dass man mit der Schützenkompanie reden und den Antrag bewerten werde. Als „natürliche“ Zuständigkeits-Gemeinde für einen Antrag dieser Art sehe er allerdings nicht Mals, sondern eher St. Leonhard in Passeier. 

Josef Laner

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