Ein goldener Käse für Julia Daniel
Die Sennin von der Lyfialm in Martell wurde Tagessiegerin und gewann den Publikumspreis bei der 14. Südtiroler Alpkäseverkostung.
Burgeis - Wenn sich die internationale Jury und das Fachpublikum bei der Alpkäseverkostung an der Fürstenburg so einig sind, dann ist was dran an der Prämiumqualität des Alpkäses der Lyfialm. Mit großer Freude konnte die junge Sennin Julia Daniel aus Graun beide Auszeichnungen entgegennehmen. 37 Almen, davon 24 aus dem Vinschgau, neun aus anderen Teilen Südtirols und vier aus der Terra-Raetica-Nachbarregion Patznauntal haben an der diesjährigen 14. Südtiroler Alpkäseverkostung in Burgeis teilgenommen. Bei der Alpkäseprämierung wartete Markus Joos, der ehemalige Leiter des Bezirksamtes für Landwirtschaft West, mit ein paar wichtigen Eckdaten über das Vinschger Alpungsjahr 2025 auf. „1.344 Kühe und 180 Milchziegen wurden heuer aufgetrieben, wobei die Kühe von 600 Betrieben stammen. Von der Milch der 1.344 Kühe wurden in diesem Sommer 129.500 kg Käse und 13.800 kg Butter produziert, was einem Durchschnitt von 96 kg Käse und 10 kg Butter pro Alpkuh bedeutet. Von den rund 180 Ziegen auf der Ochsenbergalm und der Schlanderser Alm wurden 2.100 kg Ziegenkäse produziert.“ Die Frauen auf den Almen setzen sich immer mehr durch; sie betragen inzwischen 47 Prozent des Personals, ein „Sondermodell“ nannte es Markus Joos. Viel Energie wird in die Aus- und Weiterbildung des Alppersonals gesteckt; das Ziel bleibt nach wie vor die konstante Verbesserung bzw. das Halten der Qualität der Alpprodukte.
Lob für Südtiroler Schnittkäse
Eine 12-köpfige Fachjury mit Andreas Österreicher (Sennereiverband Südtirol), Margarethe Buchner (HBLFA Rotholz), Elke Öfner (HBLFA Rotholz), Florian Plattner (Senn Kortscher Alm), Rudolf Pinggera (Almverantwortlicher Kaproner Alm), Sieglinde Nischler (Käsesommeliere), Matthias Grabner (Salzburgmilch), Dietmar Griesser (Degust), Thomas Wallnöfer (Chascharia Müstair), Marc Albrecht Seidel (VHM Deutschland), Katharina Sulo (Sennerei Prad) und Christian Peer (FS Fürstenburg) hatte die Aufgabe, die Produkte zu verkosten und nach einem 20-Punkte-Schema zu bewerten. Begleitet wurden sie dabei von Bertram Stecher vom Südtiroler Sennereiverband und Fachlehrerin Elisabeth Haid. Ein Jurymitglied lobte vor allem den Schnittkäse, denn es sei sehr schwierig, diesen in so hoher Qualität herzustellen. Markus Joos betonte, dass das Ergebnis einer Verkostung immer eine Momentaufnahme eines Käselaibes sei und nicht immer die Arbeit und das Ergebnis eines ganzen Almsommers widerspiegele. Es sei auch immer Glück bei der Auswahl des Produktes für die Verkostung notwendig.
„Ausgezeichnet“ und „sehr gut“
Das Prädikat „ausgezeichnet“ erhielten die Lyfi Alm, die Faulbrunnalm in Galtür, die Kortscher Alm, die Matscher Kuhalm und die Gampisalm in Pfunders. Die Note „sehr gut“ bekamen Maseben, die Mitteralm, die Laatscher Alm, die Rifair Alm, die Gamperthun Alpe, die Prader Alm, die Aussere Schwemmalm, die Melager Alm, die Spitzner alm, die Timmelsalm, die Lareinalpe, die Bruggeralm, die Kreuzwiesen Alm, die Kaproner Alm, die Höfer Alm, die Schliniger Alm und die Rableid Alm. Einige Hundert Besucherinnen und Besucher haben die Publikumsverkostung besucht und ihr Urteil über die drei besten Almkäse abgegeben. So landete die Kreuzwiesenalm auf den dritten, die Kaproner Alm auf den zweiten und die Lyfi Alm wie eingangs erwähnt auf den ersten Platz! Für ihr tolles Ergebnis als Tagessiegerin erhielt die Sennin Julia Daniel einen kleinen stilisierten goldenen Käselaib auf einem Sockel aus Zirbenholz.