Bei der Segnung der restaurierten „Feuerwehr-Muttergottes.“
Drei Wochen lang hat Fiorella Tapparelli an der Restaurierung des Marienbildes gearbeitet.

„Feuerwehr-Muttergottes“ restauriert

Publiziert in 13 / 2025 - Erschienen am 15. Juli 2025

Schlanders - Über drei Wochen lang hat die Restauratorin Fiorella Tapparelli aus Bozen gearbeitet, um das Maria-Hilf-Fresko an der Ecke der Kapuzinerstraße und Andreas-Hofer-Straße in Schlanders wieder auf Hochglanz zu bringen. Das Marienbild befindet sich an einem Mauerteil, der zum Gamperheim gehört. Es wird angenommen, dass es gemeinsam mit der Klostermauer und dem Kloster um 1644 in der Barockzeit entstanden ist. Zur Zeit der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Schlanders vor 150 Jahren befand sich das Marienbild im Inneren der damaligen „Spritzenhalle“ und wurde lange Zeit als „Feuerwehr-Muttergottes“ verehrt. Für die Feuerwehr war das Bildstöckl immer ein besonderer Ort der Marienverehrung und des Bittens um Schutz. Die Anregung, das Marienbild anlässlich des Jubiläums „150 Jahre FF Schlanders“ zu restaurieren, war beim Kanonikus-Michael-Gamper Werk rasch auf Zustimmung und offene Ohren gestoßen. Eine finanzielle Unterstützung für die Instandsetzung des wertvollen, denkmalgeschützten Kleinodes hat auch das Landesdenkmalamt zugesichert. Eine erstmalige Sanierung des Bildes, das Maria mit dem Jesuskind darstellt, war 1997 von Frieda Oberegelsbacher geb. Schuster (1926-2020) zusammen mit weiteren Anrainern in die Wege geleitet und finanziert worden. Frieda Oberegelsbacher war eine der 5 Töchter des ehemaligen Feuerwehrhauptmannes Mathias Schuster, der seit den 1930er Jahren in unmittelbarer Nähe des Marienbildes, in der „Urtlmühle“, zu Hause war. Kostenlos überdacht wurde das frisch restaurierte Marienbild vom Schmied Georg Wieser. Gesegnet hat es zum Auftakt der Jubiläumsfeier am 13. Juli (wir werden darüber noch berichten) Dekan P. Mathew im Beisein von weiteren Priestern, des Landeshauptmannes Arno Kompatscher, der Bürgermeisterin Christine Kaaserer und zahlreicher Feuerwehrfunktionäre und Behördenvertreter. Feuerwehrkommandant Rudi Bachmann freute sich, „dass dieses restaurierte Marienbild – unsere Feuerwehr-Muttergottes – zu unserer 150-Jahr-Feier heute gesegnet werden kann.“ Beim Marienbild handelt es sich höchstwahrscheinlich um eine Nachbildung des berühmten Gnadenbildes Mariahilf, das Lucas Cranach 1537 geschaffen hatte. Das Gnadenbild befindet sich im Hochaltar des Innsbrucker Doms und wurde sehr häufig kopiert, auch in Südtirol. Die Restaurierung war laut Tapparelli nicht einfach. So mussten etwa mehrere Malschichten bzw. Übertünchungen entfernt werden. Spuren von Wachs deuten darauf hin, dass beim Bild auch Kerzen angezündet wurden. Nicht mehr entziffert werden konnte die Inschrift unter dem Bild. Ein sehr ähnliches Bild in Burgeis, das ebenfalls aus der genannten Zeit stammt, trägt die Inschrift: „Oh Maria hilf uns aus aller Not und behüt uns vor dem gachen Tod, bewahr uns vor Feuer und Wassers Not.“ 

Josef Laner

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