Die Volkstanzgruppe Martell mit (v.l.) Christian Janser, Reinhard Tscholl, Sabine Tscholl, Andrea Perkmann, Sabrina Gluderer, Brigitta Kuenz, Josef Stricker, Brigitte Oberhofer und Lorenz Perkmann.
Ehrungen für Brigitta Kuenz Fleischmann, Gründungsmitglied, Sabrina Gluderer Perkmann, Tanzleiterin, und Brigitte Oberhofer, für 40 Jahre Mitglied. Die Ehrungen nahmen vor Norbert Kofler, Monika Rottensteiner und Josef Stricker, Obmann seit 25 Jahren.

„Ihr seid’s a groaßes Geschenk“

50 Jahre Volkstanzgruppe Martell

Publiziert in 19 / 2025 - Erschienen am 21. Oktober 2025

Martell - Die Jubiläumsfeier „50 Jahre Volkstanzgruppe Martell“ begann am Samstag, 4. Oktober um 16 Uhr mit einem Dankgottesdienst in der Pfarrkirche. Soweit ein klarer Bezugspunkt für spätere Feiern und Jubiläen. Die Gründung vor 50 Jahren lag irgendwann zwischen einem Wien-Besuch der AVS Jugend Martell im September 1974 und einem Tanzkurs im selben Jahr, angeboten vom Bildungsausschuss. In der Chronik „Das Martelltal“ von Antonia Perkmann Stricker aus dem Jahre 1985 werden Josef und Christina Fleischmann als Gruppenleiter genannt. Zu den tanzbegeisterten Gründungsmitgliedern gehörte auch Brigitta Kuenz. Sie war 17, als die Gruppe gegründet wurde. In der „weltlichen Feierstunde“ im Bürgerhaus wurden Brigitta Kuenz, Meiern, für 50 und Brigitte Oberhofer, Ennetal, für 40 Mitgliedsjahre geehrt. Bezirksobmann Norbert Kofler von der Volkstanzgruppe Schlanders hatte „den Brigittas zu Ehren“ ein Gedicht im Vinschger Dialekt verfasst: „Die Brigitte und Brigitta, geehrt wearn sie heit / und hochleben glossn von gonz viele Leit. / Olm fleißig ban Tonzen und a suscht viel ban Rennen, / sou wia man sie seit Johrn tuat kennen.“ Das Gedicht endete: „Und iaz nou a Wort, direkt an enk: / Eis seid’s für ins a groaßes Geschenk“. 

„Eiswalzertanz“ in der Kirche

Dem Festakt im Bürgerhaus vorausgegangen war der Dankgottesdienst in der Pfarrkirche zur Hl. Walburga. Pfarrer Johann Lanbacher fand besinnliche Worte und Überlegungen zur Bedeutung der Vereine im Allgemeinen. In ihren Fürbitten erbaten die Tänzer Mut, Tanz als gelebte Musik zu bewahren. Josef Pliger spielte dazu getragene Musik auf seiner Ziehharmonika. Tanzleiterin Sabrina Gluderer Perkmann hatte der Jubelgruppe den „Eiswalzertanz“ in der Kirche vorgeschlagen. Ein schönes Beispiel, wie die Vereine in Martell zusammenarbeiten, war die feierliche Begleitung des Jubelchores durch die Musikkapelle zum Bürgerhaus. „Fürs Tanzen ist man nie zu alt. Tanzen hält körperlich und geistig fit“, stellte Obmann Josef Stricker in seinen Grußworten fest. Er dankte Pfarrer Lanbacher, der Gemeindeverwaltung, der Raika Latsch, der Musikkapelle, der „Readlmusi“ aus Eyrs und ehrte die ehemalige Tanzleiterin Gerlinde Fleischmann Götsch. Obmann Stricker erinnerte mit einer Schweigeminute an die verstorbenen Mitglieder. Laut Kulturreferent Thomas Kaserer sei es nie zu spät, seine Fähigkeiten in den Dienst der Vereine zu stellen. Die 1. Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Volkstanz, Monika Rottensteiner, meinte, 50 Jahre seien nicht ohne, so einen Verein am Leben zu erhalten. Als besonders wichtig erachtete sie den Kindertanz. Bürgermeister Georg Altstätter sah im Vereinsleben einen Aspekt der Kultur. Die aus Mitgliedern der 5 Vinschgauer Ortsgruppen bestehende Bezirkstanzgruppe zeigte den „Marschierboarischen“ und den „Figurenlandler“. Bezirksobmann Norbert Kofler lobte die Aktivitäten der Volkstanzgruppe wieder in Reimen: „Dass die Marteller heit feiern tian / isch fir miar a Freid und oanfoch lei schian.“

Günther Schöpf

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