Aus den Händen der Landeshauptleute Arno Kompatscher und Anton Mattle erhielt August Tappeiner das Verdienstkreuz des Landes Tirol.
Aus den Händen der Landeshauptleute Arno Kompatscher und Anton Mattle erhielt Karl Telser das Verdienstkreuz des Landes Tirol.
August Tappeiner (links) mit Heinz Unterholzer und der Olympiateilnehmerin Barbara Gambaro, die seit vielen Jahren Mitglied der Gilde Schlanders/Kortsch ist.
Karl Telser bei Hilfseinsätzen in Äthiopien.
Karl Telser bei Hilfseinsätzen in Rumänien.

Im Zeichen der Wertschätzung und Dankbarkeit

Verdienstkreuz des Landes Tirol für August Tappeiner und Karl Telser.

Publiziert in 18 / 2025 - Erschienen am 7. Oktober 2025

Dorf Tirol - Mit viel Applaus und wertschätzenden Worten wurden kürzlich 46 Persönlichkeiten aus ganz Tirol, darunter zehn aus Südtirol, auf Schloss Tirol mit dem Verdienstkreuz des Landes Tirol ausgezeichnet. Aus den Händen der Landeshauptleute Arno Kompatscher und Anton Mattle erhielten die 46 Personen die dritthöchste Auszeichnung, die das Land Tirol vergibt für ihr Engagement für die Gesellschaft, die Jugend, die Kirche und für bedürftige Menschen. Zu den zehn Geehrten aus Südtirol zählen August Tappeiner aus Schlanders und Karl Telser aus Kortsch. Die Bezirkszeitung „der Vinschger“ hat die beiden engagierten Mitbürger getroffen und mit ihnen ein kurzes Gespräch geführt.

Sportschütze ein Leben lang

Bereits als Jungschütze hat Gustl Tappeiner ab 1964 beim Freischießen der damaligen Gilde Kortsch in der Garage des Gasthofs Sonne teilgenommen. Ab 1978 war er als Gemeindereferent Delegierter für Schießsport und 1996 wurde er zum Oberschützenmeister und Präsidenten der Sektion Schlanders gewählt. Von 2013 bis 2025 war August Tappeiner zudem Landesoberschützenmeister und konnte dieses Jahr mit großer Genugtuung das 50-jährige Bestehen des Südtiroler Sportschützenverbandes feiern. Gustl Tappeiner lebt für den Schießsport. All seine Freizeit und sein Engagement investierte er stets in den Verein und dabei insbesondere in die Förderung der Jugend. Der Südtiroler Sportschützenverband hat immer wieder mit Erfolg an zahlreichen nationalen und internationalen Wettkämpfen teilgenommen und einige großen sportlichen Talente hervorgebracht. Ein besonderes Anliegen war Gustl Tappeiner die Sanierung und Modernisierung der Schießstände im Land. Ihm lagen der von Kameradschaft geprägte Geist und das gute Auskommen im Verein und im Verband besonders am Herzen.  Sehr gepflegt hat Gustl Tappeiner die grenzüberschreitenden, freundschaftlichen Kontakte mit den Schützenbünden von Tirol, Bayern und Westfalen. Auf das traditionelle internationale Dreikönigsschießen in seiner Gilde Schlanders/Kortsch, an dem sich Schützinnen und Schützen aus Gesamttirol, Friaul, Österreich, Bayern und der Schweiz beteiligen, ist Gustl besonders stolz: „Hier werden Tradition und Geschichte verbunden und mit sportlichem Ehrgeiz gelebt.“

Mit wenig viel bewirken

Begonnen hat das soziale Engagement von Karl Telser für bedürftige Menschen in Rumänien im Sommer des Jahres 2002 mit einer Hilfslieferung von Kleidern. Zum selben Zeitpunkt war dort die Donau über die Ufer getreten und hat ganze Landstriche rund um Temeswar zerstört. „Ich sah Häuser in die Fluten stürzen und Menschen barfuß vor dem Wasser flüchten“, erzählt Karl Telser. So begann er, gemeinsam mit Freunden mit einer Hilfsaktion, die seinesgleichen sucht. Karl organisierte den Zugtransport von Fenstern und Türen des alten Krankenhauses von Schlanders, um die Häuser wieder aufbauen zu können. Für das Krankenhaus von Temeswar erhielt Karl medizinische Geräte; in einem weiteren Projekt entstand ein Waisenhaus für Jugendliche, versehen mit Fenstern von der Lebenshilfe Schlanders. „Das haben wir mit Jungs von der Straße und den Berufsschülern der Berufsschule Schlanders gebaut“, erklärt Karl. Wichtig war mir immer, dass die Jugendlichen mit ihren eigenen Händen etwas schaffen, das gibt ihnen einen Wert“, so Karl. Das Waisenhaus wird mit dem Brotverkauf aus der angeschlossenen Bäckerei finanziert. „Dank dem Verein ‚Südtiroler Ärzte für die Welt‘ können wir Engpässe in der Versorgung finanzieren. Dafür gehen wir dem Verein als Techniker seit vielen Jahren auch in Äthiopien zur Hilfe. Wir haben in Attat ein Krankenhaus, das eine Million Menschen zu versorgen hatte, auf Vordermann gebracht und ein zweites gebaut. Zweimal im Jahr fahren wir dorthin, um Reparaturen durchzuführen und die vielen Brunnen instandzuhalten. Wir haben eine Käserei eingerichtet und junge Menschen dafür ausgebildet. Derzeit sind wir beim Aufbau einer Berufsschule, denn wir möchten den Menschen Hilfe zur Selbsthilfe bieten“, erzählt der geehrte Karl Telser. Was motiviert Karl immer wieder? „Das glückliche Lächeln der Menschen und das Bedürfnis, aus Dankbarkeit für ein gutes Leben etwas zurückzugeben. Das alles geht nur, weil mein Betrieb trotzdem weiterläuft und die Familie, der Verein ‚Südtiroler Ärzte für die Welt‘ und meine Freunde hinter mir stehen.“ 

Ingeborg Rainalter Rechenmacher

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