KI als Chance für die Landwirtschaft der Zukunft

Publiziert in 22 / 2025 - Erschienen am 1. Dezember 2025

Latsch - Der Weltladen Latsch organisierte kürzlich einen gut besuchten Filmabend mit anschließender Fachdiskussion im CulturForum Latsch. Gezeigt wurde der Dokumentarfilm „Künstliche Intelligenz in der Landwirtschaft. Gegen den Hunger in der Welt“ von Antonia Schäfer. Der Film macht deutlich, dass der Klimawandel und seine Folgen eine grundlegende Anpassung der Landwirtschaft unumgänglich machen. Temperaturen steigen, Niederschläge verschieben sich. In Europa etwa um plus 20 Prozent. Mehr Regen bedeutet auch mehr Schädlinge und Pflanzenkrankheiten. KI kann hier unterstützen: Sie analysiert Versuchsfelder, überwacht Parzellen per Drohne oder Roboter und hilft, widerstandsfähiges Saatgut zu entwickeln. Auch im landwirtschaftlichen Alltag wird KI zunehmend genutzt. Apps erkennen anhand von Bildern Krankheiten und Schädlinge, liefern Informationen und passende Bekämpfungsstrategien. Das spart Pflanzenschutzmittel und schützt Ernten. Gleichzeitig helfen Sensoren und intelligente Bewässerungssysteme beim Wassersparen. Ernteroboter wiederum können rund um die Uhr arbeiten, was jedoch soziale Fragen wie potenzielle Jobverluste aufwirft. In vielen Ländern könnte diese Technologie lebenswichtig werden. Die Vereinten Nationen sehen KI daher als zentralen Baustein im Kampf gegen den Hunger. Bei der Diskussion mit Univ.-Prof. Hannes Schuler wurden mehrere Themen angeschnitten. Aus dem Publikum kam etwa die Frage, inwieweit die neuen Entwicklungen auf die heimische Landwirtschaft übertragbar sind. Vieles sei bereits im Einsatz, etwa Wasser- und Drohnentechnologien, andere Innovationen wie Ernteroboter seien für kleine Familienbetriebe noch zu teuer, so Schuler. Ob man sich nicht abhängig mache von Großkonzernen, die solche Technologien zur Verfügung stellen, war eine weitere Frage. Richard Theiner, der Obmann des Weltladens Latsch, betonte hierbei vor allem die Bedeutung öffentlich finanzierter Forschung: Nur wenn Daten und Innovationen allen zugänglich sind, können auch kleine Betriebe von KI profitieren und die Technologie zu einer echten Chance für eine zukunftsfähige Landwirtschaft werden. 

Elisabeth Tappeiner

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