Marmor: „Der Herbst wird heiß“
Schlanders/Laas - Das Thema Marmorabtransport brachte bei der jüngsten Sitzung des Schlanderser Gemeinderates Gerda Platzgummer Wellenzohn (Bürgerliste Schlanders - Liste Civica Silandro) aufs Tapet. Sie wollte erfahren, was es mit einem angeblich in Laas angedachten Bau eines Marmor-Erschließungsweges auf sich hat, bei dem auch Schlanderser Gemeindegebiet am Nördersberg betroffen wäre. Der zuständige Gemeindereferent Günther Bernhart bestätigte zwar, dass es diesbezügliche Gespräche in Laas gebe, „aber wir haben bisher noch keine Kontakte mit der Gemeinde Laas aufgenommen.“ Er werde jedenfalls am Ball bleiben und genau mitverfolgen, „was auf uns zukommt.“ Der Laaser Fraktionspräsident Oswald Angerer bestätigte dem der Vinschger, dass die Lasa Marmo bestrebt sei, den Jennwandbruch mit einer Straße über die „Gruben“ in Göflan auf Schlanderser Gemeindegebiet zu erschließen. Es handle sich um ein naturbelassenes Gebiet mit Wasserquellen. Die betroffenen Grundparzellen gehören der Fraktion Kortsch (Wald) und liegen oberhalb einer Höfe-Interessentschaft. Von der Variante, den Jennwandbruch über eine steile, technisch kaum umsetzbare Straße in Laas zu erschließen, sei man abgegangen, so dass nur mehr 2 Varianten übriggeblieben sind und eine davon wäre eine Erschließung über die „Gruben“. Ein Ja seitens des Nationalparks zu dieser Variante kann sich Angerer, der selbst als Vertreter der Eigenverwaltungen im Führungsausschuss des Nationalparks Stilfserjoch sitzt, nicht vorstellen. In Sachen Marmorabbau und Marmortransport gibt sich der Fraktionspräsident wortkarg. Er kann sich aber durchaus vorstellen, dass auf einen heißen Sommer auch ein „heißer Herbst“ folgen wird. Eine Vielzahl teils brisanter Fragen hat der Landtagsabgeordnete Andreas Leiter Reber (Freie Fraktion) unlängst unter dem Titel „Marmor, Stein und Eisen bricht … Faktencheck zum Marmorabbau im Vinschgau“ in einer Anfrage im Landtag aufgeworfen. Er möchte u.a. in Erfahrung bringen, wie es um die Abbauermächtigungen steht, welche Dauer diese haben und welche Abbaumengen sie vorsehen, warum die Schrägseilbahn eingestellt wurde, wie viele LKW-Fahrten notwendig sind, um den Marmor zu Tal zu bringen, wer über die Abbauermächtigung auf den Grundparzellen des Landes verfügt, welche Pläne es für einen weiteren Marmorabbau auf den Landesparzellen gibt und ob Erschließungen mit Straßen notwendig sind.