Das in die Jahre gekommene Probelokal soll abgerissen werden.

Musik, Grün, Begegnung 

Weg frei für Probelokal-Neubau und Projekt „Etschufer“.

Publiziert in 22 / 2025 - Erschienen am 1. Dezember 2025

Naturns -  „Die Idee ist, dass wenn größere Projekte zu machen sind, in denen einiges an Steuergeldern ausgegeben wird, diese dem Gemeinderat früh genug präsentiert werden“, unterstrich der Naturnser Bürgermeister Zeno Christanell bei der Gemeinderatssitzung am 24. November. Konkret ging esi um das Projektleitdokument zum Neubau des Probelokals der Musikkapelle Naturns und der Erweiterung der Musikschule. Christanell schickte voraus, dass aufgrund der frühen Phase der Planung sich, insbesondere was die Kosten betreffe, noch einiges ändern könne. Die Schätzungen zu den Gesamtkosten für den Bau belaufen sich derzeit auf rund 2,4 Millionen Euro. Für die Einrichtung der Musikschule würden nochmals etwa 180.000 Euro hinzukommen. Für die Akustikmaßnahmen und Einrichtung des Probelokals sind weiter rund 700.000 Euro veranschlagt. Vize-Bürgermeister Michael Ganthaler stellte das Projekt als zuständiger Gemeindereferent vor. Der in die Jahre gekommene Sitz der Musikkapelle solle abgerissen werden, ein Neubau mit Probelokalen und weiteren Räumlichkeiten für die Musikkapelle sowie mit zusätzlichen Unterrichtsräumen für die Musikschule Naturns soll entstehen. Das Probelokal stammt aus den 1950er Jahren, die Räumlichkeiten, die außer dem Proberaum auch eine kleine Küche, einen Sitzungsraum mit Notenarchiv und zwei kleine Kellerräume umfassen, entsprechen nicht mehr den aktuellen Anforderungen. Da es energetisch und bautechnisch nicht mehr sanierungsfähig ist, komme nur ein Abbruch in Frage. Eine Machbarkeitsstudie liegt bereits vor. Auch gebe es von den Landesämtern bereits Zusagen für Förderungen. Für einen Vorentwurf des Projekts zeichnete Architekt Hubert Schlögl verantwortlich. Das Projektleitdokument wurde einstimmig genehmigt. Als nächstes sollen die technischen Leistungen ausgeschrieben werden. 

Es wird immer konkreter 

Genehmigt (bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung) wurde auch der endgültige Entwurf zum Projekt „Etschufer“. Ein langwieriges Unterfangen, wie Bürgermeister Christanell erinnerte. Schon 2011 war das Projekt im Siedlungsentwicklungskonzept angedacht worden. 2018 legte eine Arbeitsgruppe um den Architekten Ulrich Weger einen konkreten Vorschlag vor. Mehrmals gab es Abänderungen und Anpassungen. Im Februar 2024 war schließlich das Vorprojekt des Landschaftsarchitekturbüros „freilich“ genehmigt worden. Beim „Etschufer“ soll viel öffentliches Grün entstehen: Die Gemeinde beabsichtigt die Ausweisung von rund 4.500 Quadratmetern in Form eines großzügigen Grünstreifens, „der neben der ökologischen Aufwertung des Gebietes auch als wertvoller Naherholungsbereich für die Bevölkerung dient“, erklärte Christanell. Zudem sind vier voneinander getrennte Mischgebiete von jeweils unter 1.000 Quadratmetern geplant. Die Durchführungsbestimmungen seien – unter anderem durch eine kompakte Bauweise – so ausgelegt, um die Zonen fürs Mehrgenerationenwohnen attraktiv zu machen. „Die Grundidee ist es, auf die Bedürfnisse von Menschen unterschiedlicher Altersstufen einzugehen“, so Christanell. Dabei sollen auch bewusst Gemeinschaftsräume geschaffen werden. „Es soll eine ständige natürliche Begegnung ermöglicht werden“, unterstrich der Bürgermeister. Was die Gestaltung des öffentlichen Raums betreffe, gab es bereits ein positives Gutachten von der zuständigen Landeskommission. „Sie sehen den Mehrwert für die Öffentlichkeit“, freute sich Christanell. Sämtliche Arbeiten sollen schrittweise in den nächsten Jahren erfolgen. 

Michael Andres

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