Es gibt keinen guten Krieg

Publiziert in 7 / 2015 - Erschienen am 25. Februar 2015
In fast jedem Dorf gibt es Gedenkstätten, die an die Gefallenen und Vermissten der zwei Weltkriege erinnern. Oft sind auch Skulpturen von Soldaten zu sehen: junge Männer mit Helm und Gewehr, manchmal aufrecht stehend, manchmal gebeugt und leidend. Zwischen dem Tag der Geburt und dem des Todes der Gefallenen liegen nur zwei, drei oder vier Jahrzehnte. Gleich­lautende Familien- oder Hofnamen verraten, dass nicht selten zwei oder mehr Brüder die Heimat nie mehr wiedersahen. Das Leid der Frauen, alten Menschen und Kinder, die zu Hause gelitten haben, lässt sich nur schwer an Tafeln auflisten. Es war aber trotzdem da. Am Sonntag wurde vielerorts des 205. Todestages von Andreas Hofer gedacht. Im Mai vor 100 Jahren begannen die Kämpfe an der Ortlerfront. Im Mai vor 70 Jahren war der Zweite Weltkrieg offiziell zu Ende. Obwohl bei uns und in vielen anderen Ländern - im Gegensatz zu manchen anderen Gebieten - mittlerweile mehrere Generationen in Frieden heranwachsen konnten, darf die Erinnerung an die Kriege nie verblassen. Denn es ist dieses Gedenken, das uns den Wert des Friedens vor Augen führt. In Gefahr ist der Friede immer und überall. Die wirkliche Botschaft der Gedenkstätten kann nur eine sein: nie wieder Krieg. Keinen „guten“ und keinen „schlechten“. Der US-amerikanische Politiker Benjamin Franklin sagte: „Es gibt niemals einen guten Krieg oder einen schlechten Frieden! Weil Krieg niemals gut und Frieden niemals schlecht ist!“ redaktion@dervinschger.it
Josef Laner

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