„Philomusia“ zu Gast in Naturns

Ein musikalisch-literarischer Glücksfall

Publiziert in 31 / 2014 - Erschienen am 10. September 2014
Naturns - Soll man Wortschatz üben? Soll man Ausdrücke bemühen wie hohes Niveau, professionelle Darbietung, einzigartige Aufführung, einfühlsame, meisterhafte, ausgewogene und präzise Ausführung? Damit würde man in einen hoffnungslosen Wettstreit mit Musikexperten treten. Sagen wir es so, wie es jene empfanden, die einfach erwartungsvoll hingegangen sind. Wie jene Dame, die ihren Mann begleitet hat und einfach sitzen geblieben ist, als die meisten dabei waren, den Saal des Bürger- und Rathauses in Naturns zu verlassen. Es war, als wollte sie den Klängen nachlauschen. „Man könnte ihnen noch stundenlang zuhören“, meinte sie. Mit „ihnen“ waren die acht Männer und die eine Frau des Ensembles „Philomusia“ gemeint. Von der Besetzung her gesehen: Markus Ladurner (Nals) und Hansi Schweitzer (Naturns) Oboe, Simon Rauch (Auer) und Hermann Gamper (Algund) Klarinette, Manfred Mitterer (Algund) Kontrafagott, Judith Kofler (Tschars) und Raimund Gross (Ritten) Fagott, Josef Hanny (Naturns) und Hubert Ebner (Nals) Horn (im Bild von links). Vom Inhalt betrachtet hatte das Nonett unter Dirigent Othmar Trenner eine sehr spezielle Fassung der Rossini-Oper „Der Barbier von Sevilla“ geboten. Speziell, weil nicht nur das Gehör, sondern auch die Sprachzentren gefordert waren. Sehr speziell, weil Schauspieler Alexander Mitterer als „Barbier“ seinen Herrn Gioachino Rossini nicht als musikalisches Genie, sondern als kulinarischen Genießer und sensiblen Zeitgenossen auftreten ließ. Der musikalisch-literarische Abend in Naturns war der letzte von drei Glücksfällen nach Klausen und Nals. s
Günther Schöpf

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