Ein Tal spielt Geschichte

Schnals begeistert mit dem musikalischen Freilichttheater „Die letzten Kartäuser“ zum 700-jährigen Jubiläum von Karthaus.

Publiziert in 13 / 2025 - Erschienen am 15. Juli 2025

Schnals -  Keine Frage, es war beeindruckend, was die Heimatbühne Schnals auf die Freilichtbühne zauberte. Mit dem Stück „Die letzten Kartäuser“ stand – dem 700-jährigen Jubiläum des Dorfes Karthaus angemessen – ein ganz besonderes musikalisches Schauspiel auf dem Programm. Inmitten des nächtlichen Karthaus überzeugten die Darsteller/innen, Musiker/innen und alle weiteren Beteiligten. Bereits seit einigen Jahren hegte die Heimatbühne Schnals den Gedanken, ein musikalisches Freilichttheaterstück zu realisieren. Das Jubiläum „700 Jahre Klostergründung Karthaus“ bot den passenden Rahmen, die Idee in die Tat umzusetzen. Das Stück wurde eigens dafür geschrieben und stammt aus der Feder von Rudi Mair, der auch Regie führte. Auf Grundlage historischer Fakten rund um das Kloster entwickelte er eine packende Geschichte, die Komponist Simon Gamper mit markanter Musik unterlegte. Unter der musikalischen Leitung von Dietmar Rainer und der organisatorischen Betreuung durch Peter Rainer wirkten die Heimatbühne und der Kirchenchor Schnals gemeinsam mit mehreren Vereinen, zahlreichen Darsteller/innen sowie Freiwilligen aus dem ganzen Tal und darüber hinaus an der Produktion mit. Die zahlreichen Zuschauer/innen dankten es ihnen mit Applaus. Das Ziel sei einerseits gewesen, ein Stück Geschichte des Tals wieder ins Bewusstsein der Menschen zu rücken und andererseits, „durch das gemeinsame Proben, Spielen und Organisieren das Zusammengehörigkeitsgefühl in der Gemeinde zu stärken“, so der Präsident des Kulturvereins Schnals Dietmar Rainer. Bei diesem generationenübergreifenden Projekt seien insgesamt etwa hundert Mitwirkende auf und hinter der Bühne aktiv gewesen. 

Film im Film 

Zum Stück: Passend zum immer wieder als Filmkulisse dienenden Schnalstal handelt es sich hierbei sozusagen um ein Stück im Stück. Ein Regisseur hat sich Schnals als Kulisse ausgesucht, doch das Drehbuch gefällt der Produzentin ganz und gar nicht. Der frisch gewählte Bürgermeister und der neue Referent, ein pensionierter Dorflehrer, schaffen es, mit der Idee zu einem neuen Drehbuch die Produzentin umzustimmen – sprich: ein Film, der im Rahmen der Geschichte des Dorfes spielt. Dabei geht es um die letzten Jahre des Klosters Allerengelberg. Der ehrgeizige Max von Maurisberg (hervorragend gespielt von Harald Rainer) wird als neuer Prälat von Allerengelberg eingesetzt und soll Ordnung ins Kloster bringen. Doch seine Begegnung mit dem Grafen Bernhardt Fuchs von Fuchsberg (mit einem glänzenden Benjamin Kiem) führt ihn auf einen gefährlichen Pfad der Versuchungen. Im Zentrum der Handlung steht dabei die ergreifende Liebesgeschichte zwischen Anna (die Rolle der kindlichen Anna meistert Katharina Rainer, in jener der Magd Anna überzeugt Annalena Götsch), einem Findelkind und dem Tagelöhner Hans (stark gespielt von Laurin Pohl). Detail am Rande: Auch der „reale“ neue Bürgermeister Peter Grüner ging in der Rolle des letzten Priors Ambrosius auf.  

Michael Andres

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