Johannes Graf Trapp und Christine Perwanger und die „Gelbe(n) Boote am Gardasee“ aus dem Jahre 1956.
Die Fachfrauen Stefanie Moser-Maier (links) und Elisabeth Maireth
Gerold Tappeiner eröffnete den „farbigen Herbst“ in Schloss Kastelbell

Eine farbenfrohe Tirolerin

Schloss Kastelbell in der Farbigkeit von Gerhild Diesners Bilder bis 31. Oktober

Publiziert in 32 / 2019 - Erschienen am 24. September 2019

Kastelbell - Es ist Auftrag einer Kultureinrichtung, Kunst und Künstler bekannt zu machen und unter die Leute zu bringen. Das Kuratorium Schloss Kastelbell hat ihn mit der Herbstausstellung 2019 wieder einmal farbenreich erfüllt. Selten wurden die 5 Ausstellungssäle im Schloss derart mit Leben erfüllt wie durch die 40 Ölbilder, Gouachen und Kohlezeichnungen der Innsbrucker Malerin Gerhild Diesner. Vernetzung und Empfehlungen mögen dahinter liegen, aber auch das Fingerspitzengefühl von Kuratorium-Präsident Gerold Tappeiner mag beigetragen haben, dass eine „Bahnbrecherin der österreichischen Kunstgeschichte“ manch unbedarftem Vinschger zum Begriff wurde. Dazu hatte man Fachfrauen ins Schloss geholt. Die Kunsthistorikerin Elisabeth Maireth stellte eine kontaktfreudige Künstlerin vor, die Verbindungen zu Paul Flora hatte und mütterlicherseits eine Brixnerin war. Sie soll nach dem Krieg aus Paris in das bombengeschädigte Innsbruck zurückgekehrt sein und jungen Künstlern „den Blick nach außen geöffnet“ haben. Laut Maireth sei „die Natur ihr Inspiration gewesen, die Form immer ein großes Anliegen mit einem ungewöhnlichen Raffinement die Farbe betreffend.“ Für die Galeristin Stefanie Moser-Maier, Betreiberin der Innsbrucker Galerie Maier, gehört Diesner zu den „Tiroler Klassikern“. Sie erläuterte den Einfluss von Vincent van Gogh und von Paul Gauguin auf Diesner und ihre Inspiration durch den Fauvismus, eine Bewegung, für die „leuchtende, reine Farbigkeit charakteristisch“ sei. Dazu zitierte sie die Künstlerin (1915 – 1995): „Die Farben faszinieren mich einfach – ich habe ja eigentlich wegen der Farben gemalt. Das war das, was mich gereizt hat, die starken Farben, die zusammenstimmen.“ Die Eröffnung im Schlosshof wurde mit feinen Klängen dreier einheimischer Musiker umrahmt. Zugänglich ist die Ausstellung bis 31. Oktober von 14 bis 18 Uhr dienstags bis samstags und von 11 bis 18 Uhr sonntags und feiertags.

Günther Schöpf

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