Alexander Mitterer als Franz Fuchs

„Es lebe die Salzburger Eidgenossenschaft!“

Publiziert in 3 / 2010 - Erschienen am 27. Januar 2010
Schlanders – „Reinrassige Tschuschenherrschaft – nein danke! Es lebe die bajuwarische Befreiungsarmee! Es lebe die Salzburger Eidgenossenschaft!“ Lautstark brüllte Franz Fuchs in den Saal und entzog sich der Verhandlung. Der berühmteste Terrorist der österreichischen Kriminalgeschichte konnte nur verhaftet werden, weil er sich bei einer Polizeikontrolle selbst beide Hände wegsprengte. Zuvor hatte er sieben Jahre lang die Republik in Atem gehalten und mit sechs Briefbombenserien Angst und Schrecken verbreitet. Seine Bekennerschreie im Gerichtssaal führten zu Anfragen im Parlament. Im zehnten Jahr nach dem Freitod des Franz Fuchs hat sich der Spezialist für Außenseiter, der Drehbuchautor Felix Mitterer, des „Falls“ angenommen und aus Protokollen und Bekennerschreiben ein spannendes Ein-Mann-Stück geschaffen, das Namenskollege Alexander Mitterer aus Bruneck nur zwei Mal in Südtirol darstellte. Die Vinschger Theater-Leute haben die meisterhaft schlichte und eindringlich überzeugende Inszenierung der Regisseurin Klaudia Reichenbacher im Kulturhaus von Schlanders versäumt.
Günther Schöpf

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