Einige Frequenzen der Hubschrauber-Performance.
Im Bild (v.l.): Johannes Graf Trapp, der Künstler Tomas Eller und die Kuratorin Sabine Gamper.
Eines der ausgestellten Werke von Tomas Eller.

Fliegende Kunst

Ausstellungseröffnung mit Hubschrauber-Performance

Publiziert in 35 / 2017 - Erschienen am 17. Oktober 2017

Schluderns - „Innovativ wachsen“ hieß das Thema der 32. Churburger Wirtschaftsgespräche, die am vergangenen Wochenende stattgefunden haben. Innovativ sind auch die Werke des international bekannten Künstlers Tomas Eller aus Langtaufers. Mit einer Hubschrauber-Performance wurde seine Ausstellung „SPIN“ am 13. Oktober auf der Churburg eröffnet. Eller, der seit 25 Jahren in Wien lebt und arbeitet, ist stets auf der Suche nach neuen, innovativen Darstellungsformen. „Tomas Eller ist ein Grenzgänger mit großem Potential an Innovation“, sagte Sabine, Gamper, die Kuratorin der Ausstellung. Eller habe die Ausstellung eigens für die Churburg und die heurige Auflage der Wirtschaftsgespräche konzipiert. In den teils neuen Ausstellungsräumen in der Churburg sind noch bis zum 30. Oktober Werke aus den Bereichen der Bildhauerei, der Videokunst und Druckgrafik zu sehen. Gamper: „Eller befasst sich mit dem vielschichtigen Verhältnis von Natur, Kultur und Technik. Inspiriert von der historischen Bedeutung der Churburg als einstigem Machtzentrum einer mittelalterlichen Gesellschaft, entstand eine Serie von neuen Arbeiten, in denen Eller in formal stringenten, technisch innovativen wie auch poetisch verdichteten Werken die Phänomene von Expansion und Eroberung untersucht.“ Als Symbol für Macht und Kraft habe er das Hirschgeweih gewählt. Der Ausstellungs-Titel „SPIN“ ist ein Begriff aus der Physik, der den Eigendrehimpuls kleinster Teilchen beschreibt. Damit wolle der Künstler „auf die in der Natur immanent vorhandene Kraft der Bewegung und Veränderung verweisen.“ In seiner 2 Meter großen Skulptur „aerospacedriller“ (Weltraumbohrer) hat Eller exotische Hirschgeweihe zu einem bildhauerischen Objekt verarbeitet. Auch Synchrotron-Radierungen von Himmelskörpern sind zu sehen, die Eller in dem von ihm selbst entwickelten Fotogravure-Tiefdruckverfahren geschaffen hat. Die Fotos stammen von Raumsonden, die dem Künstler von der NASA und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt zur Verfügung gestellt worden sind.

Was ist denn das?

Staunend, fragend und teilweise mit Kopfschütteln verfolgte das Publikum eine spektakuläre Hubschrauber-Außenraumperformance mit. Ein Helikopter näherte sich der Burg, stieß Rauch aus, drehte sich um die eigene Achse und verschwand im Tiefflug in Richtung Talboden. Eller wollte mit der Performance einen „intensiven Moment zwischen Realität und Fiktion schaffen.“ Gelungen ist ihm das allemal. In Schluderns und Umgebung jedenfalls kursierten sofort Gerüchte, wonach auf der Churburg etwas Schlimmes passiert sein könnte. Die Aufsehen erregende Performance wurde von den Besuchern unterschiedlich bewertet.

Viel Erfolg im Ausland

Tomas Eller, geboren 1975, hat in Wien Bildhauerei, Malerei und Graphik studiert sowie Neue Medien. Er hat Ausstellungen in der ganzen Welt bestritten, heuer u.a. in Finnland und China. Auch in Tokyo, Belgrad, Berlin, Wien und anderen Städten waren seine Werke zu sehen. Lang ist auch die Liste der Auszeichnungen und Preise. 2005 wurde Eller mit dem Paul-Flora-Preis ausgezeichnet.

Josef Laner

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