Lörget, Laubheu, Streb und Glanen
Sehenswerte Ausstellung zu „kleinen Rohstoffen“ aus dem Wald im archeoParc Schnalstal
Unser Frau - Mit den sogenannten Sekundärprodukten des Waldes beschäftigt sich die Sonderaus-
stellung, die am 24. Juni im archeoParc Schnalstal eröffnet wurde. Die Ausstellung trägt den Titel „Birkenteer und Lärchenterpentin. Die Gewinnung und Verarbeitung von Sekundärprodukten aus dem Wald früher und heute“ und erzählt, wie der Mensch die „kleinen Rohstoffe“ des Waldes seit Jahrtausenden gewinnt und nutzt. Die Ausstellungsbesucher erhalten Antworten auf viele Fragen: Gibt es einen Unterschied zwischen Pech und Harz? Was ist Lörget und wozu wurde und wird es benutzt? Und was gewann bereits Ötzi aus Rinde und Holz? „Wir nehmen den Wald heute hauptsächlich als Erholungsort und Holzlieferant wahr. Blickt man einige Jahrzehnte in die Vergangenheit, zeigt sich ein gänzlich anderes Bild“, sagte die archeoParc-Leiterin Johanna Niederkofler. Sie hat die Ausstellung zusammen mit ihrer Assistentin Simone Bacher sowie Lörgetsammlern und Zeitzeugen aus der Region gestaltet. „Harze, Laub, Nadeln, Rinde, Nüsse usw. waren für unsere Vorfahren lebenswichtige Rohstoffe. Sie wurden als Heilmittel, Isolationsmaterial, Nahrungsmittel und Ausgangsmaterial genutzt, zum Beispiel für Klebstoffe“, führte Niederkofler weiter aus. Die Ausstellung spannt einen Bogen von Ötzis Zeit bis heute und findet an einem Ort statt, an dem die Nutzung der kleinen Rohstoffe aus dem Wald nie gänzlich abgebrochen ist. Zusätzlich zum geschichtlichen Abriss zur Nutzung von Sekundärprodukten aus dem Wald, der von der Urgeschichte bis heute reicht, bietet die Ausstellung über Fühl- und Riechstationen einen multisensorialen Zugang zum Thema und wird so auch für die jungen Besucher zum Erlebnis. Zur Eröffnung waren Interessierte aus dem Schnalstal und weit darüber hinaus nach Unser Frau gekommen. Neben den Ausstellungs-Gestaltern richteten auch der Direktor des Amtes für Forstwirtschaft, Mario Broll, der Schnalser Bürgermeister Karl Josef Rainer und der Vizepräsident des Museumsvereins, Otto Rainer, Grußworte an die Anwesenden. Im Rahmen der Eröffnung fanden auch Vorführungen zur Gewinnung und Verwendung von Rohstoffen aus dem Wald statt. Besondern Anklang fanden hierbei die Lörgetsammler Mauro Iori aus Monclassico (TN) und Michael Amort aus Altrei, die ihr Handwerk vorstellten und das Anbohren einer Lärche zur Harzgewinnung zeigten. Anschließend ging der Aktionstag zum Thema der Ausstellung mit Vorführungen und Mitmachaktionen für die Besucher weiter. Die Ausstellung bleibt täglich bis zum 4. November geöffnet. Begleitend finden Vorträge und Führungen statt. Die Ausstellung und Veranstaltungen des archeoParc werden von der Gemeinde Schnals und dem Land unterstützt.