Magische Momente in Marmor und Musik

Publiziert in 29 / 2015 - Erschienen am 25. August 2015
Mit dem interkulturellen Musikprojekt „Unio mistica“ wurden 10 Jahre Göflaner Marmor und 80 Jahre Burkhard Pohl gefeiert. Göflan - Wer Burkhard Pohl das erste Mal am Tag nach seinem 80. Geburtstag gesehen und seine Energie im Göflaner Marmorbruch miterlebt hat, der konnte nicht anders denken: Wer mit 80 so ist, wie viel Energie muss der Mann vor zehn Jahren gehabt haben. Vor 10 Jahren hat man wieder begonnen, im Göflaner Wantl-Bruch Marmor abzubauen. Zwei Jahre später ist Pohl ins Marmorgeschäft eingestiegen. Seither kämpft er gegen Neider, Konkurrenten, Advokaten und Bürokraten. Seit acht Jahren ringt er um Transportkonzessionen und Durchfahrtgenehmigungen. Aber das war an dem Wochenende nur Randthema. Das Jubiläum „10 Jahre Göflaner Marmor“ war auch nur ein Vorwand, allerdings ein passender. Dieser eine Tag im August gehörte ihm, dem Burkhard Pohl vom Tschiggelehof in Kastelbell, der sich im zarten Alter von 72 Jahren eine steinharte Aufgabe gestellt hatte. Er ist ins Marmorgeschäft eingestiegen und ist seither hartnäckig dabei, den „Weißen Luxusmarmor seit 1856“ zwischen New York und Tokyo bekannt zu machen. Hätte man ihn gefragt, er hätte sofort geantwortet: Der Tag gehört wenn schon dem Göflaner Marmor. Dafür hatten sich seine Familienangehörigen und seine Mitarbeiter, die für ihn auch Familie sind, gewaltig ins Zeug gelegt. Dafür waren Freunde, Bekannte, Partner, die Mitglieder der Göflaner Fraktionsverwaltung und der Alminteressentschaft von Juniorchef Peter Pohl, Werksleiter Felix Holzknecht und den Verkäufern Christoph Koch und Horst Unterfrauner durch die Verarbeitungshallen geführt worden. Dafür durften an die 170 Gäste den Marmorstollen betreten und ein phantastisches Klang-, Gesang- und Lichterlebnis genießen. Der Orgelvirtuose Dietrich Oberdörfer hatte sein interkulturelles Musikprojekt „Unio mistica II“ dem Unter­nehmer Pohl gewidmet und mit dem ­Gitarristen Andreas Unterholzner und der japanischen Sängerin und Koto-Spezialistin Karin Nakagawa nicht nur die Zuhörer, sondern auch die Marmorhallen zum Vibrieren gebracht. Den Abschluss bildete der Hymnus „Ave maris stella“ an der Orgel und am 25-saitigen Koto, in die Moderne transponiert durch die E-Gitarre. „Meerstern, ich dich grüße“ passte zum Sedimentgestein Marmor, das sich vor 500 Millionen Jahren im kalkigen Flachwassermeer gebildet hatte, wie Nationalparkdirektor Wolfgang Platter in seinem Referat erklärte. Was er nicht sagte: der Meerstern könnte als „Stern von Göflan“ in die Welt verschickt werden. s
Günther Schöpf

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