Nach getaner Arbeit: Abt Markus, Mattias Mayr, Maria Gapp, Thomas Kager und Annemarie Schwarz vor dem Relief des Hl. Benedikt
Buchvorstellung mit Musik im Klostermuseum von Marienberg
Das Buch über die Menschen hinter Klostermauern
Kloster erleben, Herausgeber Benediktinerstift Marienberg, Verlag Raetia, 168 Seiten, Euro 19.90

Neuer Blick auf ein altes Kloster

Kloster Marienberg besteht nicht nur aus Kirche, Kapelle und Sehenswürdigkeiten. Ein neues Buch gibt den Blick frei auf seine Bewohner.

Publiziert in 27 / 2018 - Erschienen am 1. August 2018

Schlinig/Marienberg - Das Konzept des neuen Buches über das Kloster hatte Abt Markus schon viel früher vorweggenommen. Er, der als Baumeister oder als „bauender Erneuerer“ in die Geschichte Marienbergs eingehen wird, hatte bei einer seiner Klosterführungen gesagt: „Im Mittelpunkt sollen nicht die Mauern stehen, sondern die Menschen, die darin leben und die zu uns kommen“. Autor Matthias Mayr, Journalist aus Salurn, hat den Satz im 2. Buch-Abschnitt „Das Kloster“ aufgenommen und die Naturnser Fotografin Maria Gapp das entsprechende Bild dazu gestellt – bei der Vorstellung des Werkes war meist die Rede von Schnappschüssen. Museumsleiterin Annemarie Schwarz habe nach dem Motto gehandelt, jeder Tropfen höhle den Stein, sagte Abt Markus Spanier und nannte sie die treibende Kraft hinter dem Buch „Kloster erleben. Das Benediktinerstift Marienberg“. Er selbst habe „zögerlich abgewartet“, aus Angst vor den Kosten, sei jetzt aber begeistert und „dankbar für das Ergebnis“. Man habe ein junges Team gesucht, schilderte Annemarie Schwarz die Vorarbeit, einen Autor, der keine vorgefertigten Bilder im Kopf hatte, und eine Fotografin mit unvoreingenommenen Blicken, die nicht nur dokumentieren, sondern das wirkliche Leben der Menschen hinter den Klostermauern und in der Klausur zeigen sollte. Entstanden sind 168 Seiten für 11 Abschnitte. Dabei ziehen sich die 900 Jahre Klostergeschichte als Randnotiz durch das gesamte Buch. Sie belasten nicht; man kann sie nützen oder übergehen. Viele Seiten lang sucht man vergebens die weltberühmten Engel der Krypta. Auf 34 Seiten fasste Autor Mayr den ersten Standort bei St. Stefan, den Bau der Klosterkirche, Goswins Chronik, die Krypta und so weiter und so fort zusammen. Das Buch und damit Kloster Marienberg wimmelt aber von Menschen, von Mönchen und Brüdern, von Besuchern und Mitarbeitern. Als Vertreter des Raetia-Verlages konnte Thomas Kager gerade deswegen von „einem mutigen, neuen Blick“ sprechen. Den hatten nicht nur Abt und Klostergemeinschaft, sondern auch der Verlag, der ohne Krypta-Engel, ohne Kunst und Sehenswürdigkeiten ein neues Buch gestaltete, bibliophil in Halbleinen, würdevoll in Schwarz-weiß und doch abwechslungsreich in Farbe. Für die finanzielle Unterstützung durch die Abteilung Kultur der Autonomen Provinz Bozen-Südtirol und durch die Stiftung Südtiroler Sparkasse bedankte sich Abt Markus Spanier. Die Buchvorstellung im Museum wurde von Gernot Niederfriniger mit Zither und Harfe umrahmt und auf Einladung der Volksbank Mals mit einem Umtrunk im Klosterhof abgeschlossen. 

Günther Schöpf

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