Im Bild (v.l.): Linn Wieser, Denise Geneth, Lukas Fleischmann, Leonie Seguella und Fabian Müller mit der Regisseurin Nadia Schwienbacher.

Wir Kinder vom Bahnhof Zoo

Publiziert in 18 / 2023 - Erschienen am 10. Oktober 2023

Schlanders - Mit einem Thema, das in der jüngeren Vergangenheit leider wieder an Aktualität gewonnen hat - auch im Vinschgau - setzt sich das Jugendtheater Vinschgau (JuVi) mit seiner neuesten Produktion auseinander. Es ist das Stück „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“, mit dem das JuVi nicht nur an Schulen auf die Problematik des Drogenmissbrauchs aufmerksam machen will, sondern auch mit drei für alle zugänglichen Aufführungen im Kulturhaus Karl Schönherr in Schlanders. Premiere ist am 14. Oktober um 19.30 Uhr, weitere Aufführungen folgen am 15. Oktober um 17.00 Uhr und am 19. Oktober um 19.30 Uhr. Die Regisseurin Nadia Schwienbacher hat sich für die Aufführung einer hochdeutschen Theaterfassung der wahren Geschichte entschieden, die 1978 im biografischen Buch „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ beschrieben wurde. Im Buch wird die Situation drogenabhängiger Kinder und Jugendlicher am Beispiel von Christiane Felscherinow (Jahrgang 1962) aus der Gropiusstadt im Berliner Bezirk Neukölln geschildert. Mit dem Buchtitel nahmen die Autoren Kai Hermann und Horst Rieck Bezug auf den Berliner Bahnhof Zoo, der in den 1970er und 1980er Jahren ein zentraler Treffpunkt der West-Berliner Drogenszene war. Um die Identität der Hauptfigur zu schützen, wurde ihr Name mit Christine F. abgekürzt. Das Buch wurde zum erfolgreichsten deutschen Sachbuch der Nachkriegszeit. Auch viele, nicht mehr ganz junge Südtirolerinnen und Südtiroler haben das Buch, den Film darüber, der 1981 entstand, sowie die Fernsehsendungen, an denen sich oft auch Christiane Felscherinow selbst beteiligte, noch gut in Erinnerung. „Im Theaterstück werden 8 Ausschnitte aus dem Buch gespielt bzw. vorgelesen“, verrät Nadia Schwienbacher. Vom Konzept her sei dieses Theaterprojekt so ausgelegt, dass damit im Sinne der Suchtprävention vor allem Jugendliche der zweiten und dritten Klassen von Mittelschulen sowie der ersten Klassen von Oberschulen erreicht werden sollen. „Und zusätzlich zu den Schülervorstellungen spielen wir das Stück drei Mal für ein breites Publikum im Kulturhaus“, so die selbständige Regisseurin, Theaterpädagogin und Schauspielerin. Auf der Bühne sind Leonie Seguella, Linn Wieser, Lukas Fleischmann, Denise Geneth und Fabian Müller zu sehen. Für die Musikeinspielungen ist Lukas Fleischmann verantwortlich. Neben ihm wirken noch viele weitere JuVi-Mitglieder hinter der Bühne mit. Die Gesamtleitung obliegt Nadja Senoner, die Grafik und das Design stammen von Daniel Trafoier. Die Probenarbeiten erstreckten sich auf 7 intensive Wochen. Wie das Darsteller-Team in einem Gespräch mit dem der Vinschger bestätigte, ist es um die Präventionsarbeit in Sachen Drogen und Drogenmissbrauch an den Schulen nicht gerade gut bestellt.

Josef Laner

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