Im Bild (von rechts): Gemeindereferent Kurt Leggeri, Schuldirektorin Barbara Pobitzer Stampfl, Vizedirektor Martin Kaserer sowie die Professoren und Mitglieder der Arbeitsgruppe Benedetto Zingali, Franz Steiner, Oswald Gögele und Manfred Zöggeler; Michele Stevanin fehlt im Bild.

5 Stunden Sport und Bewegung pro Woche

Publiziert in 8 / 2008 - Erschienen am 5. März 2008
Schlanders – „Wir machen uns auf den Weg“. So heißt das Leitmotiv der Lehranstalt für Wirtschaft und Tourismus und der Handelsoberschule Schlanders (LWT/HOB). ­Einen besonderen Niederschlag findet dieses Motto im Klassenzug mit Schwerpunkt Sommersport. Bereits im Schuljahr 2006/07 hat die LWT/HOB mit Erfolg einen solchen Klassenzug eingeführt, und zwar im Rahmen des Förderunterrichts. Ab dem Schuljahr 2008/09 gibt es einschneidende Neuerungen, die am 26. Februar am Sitz der Schule vorgestellt wurden. Neu ist vor allem die enge Zusammenarbeit mit den Sportvereinen. „Wir sind keine neue Sportoberschule, sondern eine Schule mit Schwerpunkt Sommersport“, stellte die ­Direktorin Barbara Pobitzer Stampfl einleitend fest. Junge Sportlerinnen und Sportler sollen Freude an ihrer sportlichen Tätigkeit haben, sie sollen die Möglichkeit haben, sich sportlich weiterzuentwickeln, sollen aber auch in den Genuss einer fundierten schulischen Ausbildung kommen, die es ihnen ermöglicht, dieselben beruflichen Wege einzuschlagen, wie alle anderen Schülerinnen und Schüler, die nicht Sport betreiben. Vizedirektor Martin Kaserer stellte die Neuerungen im Detail vor. Demnach werden die Schülerinnen und Schüler im Klassenzug mit Schwerpunkt Sommersport ab 2008/09 anstatt der staatlich vorgesehenen 2 Stunden 5 Stunden Sport­unterricht pro Woche absolvieren. Drei davon werden für das Training und die Wettkämpfe im Sportverein als Schulstunden anerkannt. Die restlichen 2 Stunden werden in der Schule absolviert. Sie beinhalten Bewegungs- und Trainingslehre, Sportkunde, Anatomie, Physiologie, Sportpädagogik, Gesunde Ernährung (in Zusammenarbeit mit dem Sanitätsbezirk Meran und der Fachschule für Hauswirtschaft Kortsch) sowie eine Erste-Hilfe-Ausbildung (in Zusammenarbeit mit dem Weißen Kreuz). Der Stundenplan beim Klassenzug mit Schwerpunkt Sommersport erstreckt sich auf eine 5-Tage-Woche, wobei samstags frei ist. Zumal die meisten Wettkämpfe und Meister­schaften am Wochenende stattfinden, kann damit gewährleistet werden, dass die Sportlerinnen und Sportler sich besser auf ihre sportliche Tätigkeit vorbereiten können und keine Schulstunden verlieren. Für die 3 zusätzlichen Stunden in Sport und Bewegung werden die restlichen Fächer im Rahmen der didaktischen Autonomie entsprechend reduziert. Die wohl wesentlichste Neuerung sind die 3 Stunden pro Woche, die in didaktischer Hinsicht als geleistete Stunden im Sportverein anerkannt werden. Demnach absolvieren die Schülerinnen und Schüler aufgrund einer Vereinbarung mit dem Verband der Sportvereine Südtirols (VSS) und den betroffenen Sportvereinen 102 Stunden pro Schuljahr ihr persönliches Training bei den jeweiligen Sportvereinen. Die Trainer müssen vier Mal pro Jahr individuelle Bewertungsbögen ausfüllen. Auch Sondertrainings für einzelne Sportarten werden angeboten, wie etwa Fußballtraining mit dem Ex-Profi Arnold Schwellensattl. Als besondere Tätigkeiten im Sportunterricht in der Schule werden in der 1. und 2. Klasse Fußballtraining, Mountainbike, Klettern, Schwimmen, Teakwando und Yoseikan Budo sowie Aerobic von externen Experten oder vom Sportlehrer selbst angeboten, im Triennium werden folgende Sonderausbildungen angeboten: Übungsleiter, Bademeister, Schiedsrichter, Fitnesslehrwart, Wellnessbegleiter sowie Bike-, Wander- und Tourenführer. Manfred Zöggeler, der Koordinator der Arbeitsgruppe für den Schwerpunkt Sommersport, hob vor allem den Aspekt der Zusammenarbeit zwischen der Schule und den Sportvereinen hervor. Über positive Er­fahrungen an einer Oberschule im Trentino berichtete Benedetto Zingali, ebenfalls Mitglied der Arbeitsgruppe. Um die Zusatzausgaben für externe Trainer und Experten abdecken zu können, wurde ein eigener Förderverein gegründet. Die Gemeindeverwaltung ist in diesem Verein in der Person des Sportreferenten Kurt Leggeri vertreten. Zurzeit sind insgesamt 38 Schüler und Schülerinnen im Klassenzug mit Schwerpunkt Sommersport eingeschrieben. Dass das Angebot ein Erfolg ist, beweist laut der Direktorin schon allein die Tatsache, dass zum Beispiel auch Schüler aus Passeier wegen dieses beson­deren Angebotes die LWT/HOB Schlanders besuchen. Der Endtermin der Einschreibungen für das Schuljahr 2008/09 ist der 31. März 2008 (Infos auch im Web: www.hob-schlanders.it). Grundvoraussetzungen sind: Freude am Sport sowie aktive Ausübung des Sports in einem Verein.
Josef Laner

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