Blind Watten in Prad
Publiziert in 2 / 2005 - Erschienen am 3. Februar 2005
“Ich such mir eine andere Arbeit”, sagt der Prader BM Herbert Gapp dem “Vinschger”. Damit dürfte Gapps Verzicht auf eine Wiederkandidatur für das BM-Amt klar sein. Im SVP Ortsausschuss am vorvergangenen Dienstag sollte in einer gemeinsamen Aussendung Gapps Verzicht den Medien mitgeteilt werden. Gapp wollte das, wie es sich für Gapp gehört, im Alleingang erledigen. Getan hat er das bis heute (Redaktionsschluss Montag 31.1.05) nicht. So genau wusste man nicht, was Gapp im Schilde führt. Verzichtet er, oder tritt er nochmals an? Derweil bringen sich in Prad BM-Kandidaten mehr oder weniger offensiv in Stellung. Vorgewagt hat sich Christian Obwegeser, der bei der jüngsten SVP-Jugendsitzung als möglicher Gapp-Nachfolger vorgeschlagen wurde. Obwegeser ist Dorfpolizist in Schluderns und dürfte sich bei vielen Pradern bereits einen Strafzettel geholt haben: die SVP Jugend ist frühzeitig aus der Leitbilddiskussion ausgetreten. Die Arbeitnehmer rund um Werner Altstätter halten sich noch bedeckt und warten auf den Vorschlag aus der Wirtschaft. Die streitet untereinander und wartet möglicherweise auf den Vorschlag der Arbeitnehmer. Lothar Burger und Robert Koch-Waldner sind die Namen, die in Wirtschaftskreisen kreisen. Vizebürgermeisterin und Arbeitnehmerin Rosa Weissenegger ist im Gespräch. Die hat aber am vergangenen Freitag im erweiterten SVP-Bezirksausschuss wegen der Partei-Solidaritätsbeiträge vom eigenen SVP Ortsobmann Luis Burger eine rote Karte bekommen. Die “Karte Rosa” soll nur dann gezückt werden, wenn von den Wirtschaftlern ein eigener Kandidat hervorgezaubert wird, wird in Prad kolportiert. Auch die “Sandler” sind in Lauerstellung. Was tut sich bei den Verbänden? Was tut diese SVP? Überhaupt scheint es in Prad derzeit zuzugehen wie beim “Blind Watten”. Nach dem ersten Wurf ist der “Schlag” bekannt. Nur bei der “Farbe” wird noch gehörig gezweifelt und geraten. Einer, der in Prad immer wieder ins Gespräch kommt, hält sich noch zurück: der Veterinärmediziner und Amtstierarzt Hubert Pinggera. Auf diverse Zustimmung würde Pinggera in verschiedenen Lagern hoffen können. Als kleinster gemeinsamer politischer Nenner sozusagen.
Erwin Bernhart