Braunviehjungzüchter in Lü 

Publiziert in 23 / 2009 - Erschienen am 17. Juni 2009

Lü - Am 24. Mai 2009 organisierte der Jungzüchterclub Obervinschgau eine Fahrt ins Münstertal, um den Braunviehbetrieb des Ivo Lamprecht zu besichtigen. Ca. 25 interessierte Jungzüchter aus dem Obervinschgau beteiligten sich an der Besichtigung. In nur 15 Minuten ist das ­kleine Bergdorf Lü von der italienisch-schweizerischen Grenze aus zu erreichen und es war an der Zeit, die Schweizer Nachbarn zu besuchen. Lü liegt auf 1920 Höhenmetern und der Frühling hatte zur Zeit des Besuchs erst Einzug gehalten. Obwohl auf der Schweizer ­Seite des Münstertales sehr viele Betriebe aus wirtschaftlichen Gründen auf Mutterkuh­haltung umgestellt haben, gibt es doch noch einige begeisterte Braunviehzüchter, einer von ihnen ist Ivo Lamprecht. Die Jungzüchter aus dem Obervinschgau wurden sehr herzlich empfangen und man merkte sofort die Begeisterung für die Braunviehzucht. Gemeinsame Interessen verbinden und so ging der Gesprächstoff nicht aus. Ivo ­Lamprecht bewirtschaftet 26 ha Wiesen. 10 ha davon befinden sich in der Umgebung von Lü und können wegen der kurzen Vegetationszeit nur einmal gemäht werden. Die gesamte Milch der 17 Kühe wird vorwiegend braunen Mastkälbern gegeben. Diese werden, sobald sie ca. 250 kg wiegen, vermarktet. Im Sommer werden die Kühe gealpt und die Milch fließt durch eine Pipeline zum Betrieb. Zudem werden noch 10 Mutterkühe gehalten. Mit großer Passion wird aber Braunvieh gezüchtet. Auf die Bio-Schiene wurde nicht zuletzt verzichtet, um ET- Stiere einzusetzen. Die Kühe werden im Anbindstall auf einem komfortablen Strohbett gehalten. Braunviehkühe mit sehr guten Eutern und einer Milchleistung von über 10.000 Litern waren zu bewundern. Dieser Betrieb ist ein positives Beispiel für die Braunviehzucht und Berglandwirtschaft und sicher auch ein Vorzeigemodell für die Zukunft. Der Jungzüchterclub Obervinschgau möchte sich bei der ­Familie Lamprecht für die Gastfreundschaft bedanken.